Potsdam. Es ist ein verstörendes Detail im Fall Elias: Der mutmaßliche Mörder des Jungen schickte der Mutter nach seiner Tat eine Trauerkarte.

Der mutmaßliche Mörder des sechsjährigen Elias aus Potsdam hat kurz nach der Tat eine Beileidskarte an die Mutter des Jungen geschickt. Als Absender habe der 32-Jährige aber ein Bestattungsinstitut angegeben, bestätigte sein Anwalt Mathias Noll am Samstag einen Bericht der „Potsdamer Neuesten Nachrichten“. Zu den Beweggründen seines Mandanten wollte sich Noll nicht äußern. Elias war im Juli vergangenen Jahres von einem Spielplatz im Stadtteil Schlaatz entführt worden. Nach seiner Festnahme im Oktober gestand der Mann aus Brandenburg, er habe Elias umgebracht.

DNA-Abgleich entlarvt Absender

Die Trauerkarte sei wegen einer unvollständigen Adresse an den Absender zurückgegangen, berichtete Noll. Das Institut informierte die Polizei, die den wahren Absender jedoch nicht ermitteln konnte. Nach der Festnahme konnte die Polizei mit einem DNA-Abgleich den 32-Jährigen als Verfasser identifizieren. Der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Christoph Lange, wollte sich am Samstag unter Verweis auf laufende Ermittlungen nicht äußern.

Der 32-Jährige war Ende Oktober gefasst worden. Er hatte gestanden, auch den vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed aus Berlin entführt und ermordet zu haben. Er habe den Jungen missbraucht und später mit einem Gürtel erdrosselt, sagte er den Ermittlern. Zu dem Mord an Elias äußerte er sich nicht. (dpa)