Berlin/Hamburg. ICE und Intercity Richtung Hannover und Ruhrgebiet werden umgeleitet. Auch Pendler sind betroffen. Was man jetzt wissen muss.

Aufwendige Sanierungen und Bauarbeiten der Deutschen Bahn auf ihren Hauptrouten mit Intercity- und ICE-Verbindungen sorgen für längere Fahrzeiten, Umleitungen und mutmaßlich Verspätungen im Jahr 2016. Die Bahn will in diesem Jahr 3200 Kilometer Schienen und 150 Brücken sanieren. Rund 5,5 Milliarden Euro sollen verbaut werden, 200 Millionen Euro mehr als 2015, sagte das Vorstandsmitglied der Bahntochter DB Netz, Roland Bosch.

Gleichzeitig will die Bahn offensiv über die Maßnahmen informieren. So werden in der Bahn-App für Smartphones und Tablets für Apple (IOS) und Android-Geräte Übersichten zu finden sein sowie unter der Internet-Adresse www.bahn.de/bauarbeiten. Außerdem will die Bahn ein Servicetelefon schalten mit der Nummer 0800 599 66 55.

Strecke Hamburg-Hannover besonders betroffen

Besonders betroffen sein wird die Hochgeschwindigkeitsstrecke Hamburg-Hannover-Göttingen, die wichtigste Verbindung zwischen Hamburg und Frankfurt sowie Würzburg und weiter Richtung Mannheim/Stuttgart oder München. Von Anfang Mai bis September werden hier schrittweise Weichen und Gleise erneuert. Der Abschnitt Frankfurt-Mannheim wird von Mitte Juli bis Ende August nur eingleisig befahrbar sein.

Zunächst arbeitet die Bahn zwischen Anfang Mai und Mitte Juli im Abschnitt von Hamburg nach Hannover. Für den Zugverkehr steht während dieser Zeit nur ein befahrbares Gleis zur Verfügung. Der Fernverkehr wird umgeleitet, mit bis zu 30 Minuten längerer Fahrzeit. Der Nahverkehr läuft reduziert weiter über die Strecke. Es ist eine Fahrtzeitverlängerung von bis zu 15 Minuten einzuplanen. Das wird auch viele Pendler betreffen.

100 Züge pro Tag umgeleitet

Bei der Bahn heißt es: Mitte Juli bis Anfang September werden die Baumaßnahmen zwischen Almstedt und Nörten-Hardenberg bei eingleisiger Streckennutzung bzw. teilweiser Totalsperrung fortgesetzt. Im Fernverkehr werden etwa 100 Züge pro Tag weiträumig umgeleitet, was zu einer 40 Minuten längeren Fahrtzeit führt. Der Nahverkehr fährt dann in geänderten Zeitlagen auf der Strecke Hannover – Elze – Alfeld – Göttingen (Umleitung).

Auch die Strecke von Hamburg Richtung Ruhrgebiet ist betroffen. Von Anfang August bis Anfang November werden zwischen Osnabrück und Lengerich die Leit- und Sicherungstechnik erneuert sowie Weichenarbeiten durchgeführt. "Zusätzlich wird die Strecke Osnabrück – Hasbergen von Mitte August bis Anfang November jeweils in der Nacht von Sonntag auf Montag komplett gesperrt."

Züge halten nicht in Münster

ICE und Intercitys werden dadurch 22 Minuten länger fahren, denn sie werden über Herford und Bünde ohne Halt in Münster und Osnabrück geführt. Nahverkehrszüge fahren zwischen Osnabrück und Lengerich mit längeren Reisezeiten von bis zu elf Minuten.

Die Bahn verspricht ein intelligentes, weil digitales Baustellen-Management. "Darüber hinaus kommen neue digitale Lösungen wie der „Sperrzeitenfinder“ zum Einsatz, mit dem wir kurzfristige Baumaßnahmen flexibler planen und damit zusätzliche Einschränkungen für den Schienenverkehr weiter minimieren können."