Clontarf. Sam Jockel verdient ihr Geld damit, dass sie Produkte von Aldi kauft und bewertet – aktuell den Stollen

Sam Jockel sagt, sie müsse doch irgendwo zu Hause diesen Stollen haben, den von Aldi. „Ja, den verkaufen sie hier auch“, sagt die 32 Jahre alte Australierin dieser Zeitung. „Überhaupt ist es toll, dass Aldi hier auch Produkte von Übersee anbietet, die bekommt man hier nirgendwo sonst so leicht.“

Es dauert nicht lang in einem Gespräch mit der Bloggerin und sie gerät ins Schwärmen über den deutschen Discounter, der in Australien offenbar ein komplett anderes Image hat als in Deutschland. „Die Preise sind einfach sehr wettbewerbsfähig“, sagt sie und ergänzt einen Satz, der erst einmal positiv klingt, aber gleich auch den Kern eines Problems markiert: „Die Qualität der Nahrungsmittel scheint richtig gut zu sein.“

Die meisten der Produkte haben keinen Markennamen, dem man vertrauen kann, ähnlich wie in Deutschland. Umso wichtiger ist deshalb das Blog von Sam Jockel für australische Aldi-Kunden geworden. Auf „aldimum.com.au“ stellt sie regelmäßig Produkte von Aldi vor, bringt ihre eigene Erfahrung mit ein – und lässt vor allem die Leser mitschreiben. Der „Luxus Champagne Christmas Pudding“ ist einfach nur „YUM!“, aber die Lammkoteletts seien fettig und die Spinatpizza am Rand fast ungenießbar.

Was vor fünf Jahren als Facebook-Seite begann, die fast 100.000 Likes ansammeln konnte, ist inzwischen eine Arbeit, für die Aldi ihr sogar etwas bezahlt. „Oft sitze ich bis abends 23 Uhr noch an den Einträgen“, sagt sie dieser Zeitung. Selbst Kritiken sehe der deutsche Discounter sportlich. „Sie werden ja so nur besser“, sagt die Aldi-Mutter, die nebenbei noch ein anderes Blog, „School Mum“, betreut – und drei Kinder großzieht. Für diese Kinder hat sie den Kuchen gekauft, der Stollen heißt. Probiert hat sie ihn noch nicht – wenn, kann man es nachlesen.