Pretoria. Oscar Pistorius muss nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis Sozialdienst leisten. Gleichzeitig läuft das Berufungsverfahren.

Der frühere Sprint-Star Oscar Pistorius hat laut Medienberichten seinen Sozialdienst begonnen. Dieser ist Teil seiner Bewährungsauflagen. Pistorius kam dafür am Sonnabendmorgen auf eine Polizeiwache in der Hauptstadt Pretoria. Das berichteten die südafrikanischen Nachrichten-Webseiten News24 und Eyewitness News.

Mit T-Shirt, Baseballmütze und Sonnenbrille betrat Pistorius demnach kurz nach 8.00 Uhr die Polizeiwache in Garsfontein. Die Polizei machte keine Angaben, welche Tätigkeiten Pistorius verrichten muss. Nach Informationen südafrikanischer Medien soll es sich dabei um körperliche Arbeit wie etwa das Reinigen von Zellen oder Gartenarbeit handeln.

Es war das erste Mal, dass der 28-Jährige seit seiner Haftentlassung in der Öffentlichkeit gesehen wurde. Weiter Auflagen sind eine Psychotherapie. Pistorius ist zudem das Tragen von Waffen untersagt.

Pistorius hatte 2013 seine Freundin Reeva Steenkamp in seinem Haus mit vier Schüssen getötet. Vor Gericht sagte er, er habe in der Toilette einen Einbrecher vermutet. Wegen fahrlässiger Tötung wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das relativ milde Urteil hatte in Südafrika für Unmut gesorgt.

Pistorius wurde im vergangenen Monat nach nur einem Jahr Haft in den Hausarrest entlassen. Nun sitzt er den Rest seiner Strafe unter Auflagen in der Villa eines Onkels in Pretoria ab. Anfang November wurde ein Berufungsverfahren eröffnet. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Verurteilung wegen Totschlags zu mindestens 15 Jahren Haft. Ein Urteil könnte schon in einigen Wochen fallen.

Pistorius war früher ein gefeierter Sportler. Er trat als erster beinamputierter Sprinter bei den Olympischen Spielen 2012 an.