München.

Das größte Volksfest der Welt hat an Anziehungskraft verloren. Die Veranstalter des 182. Oktoberfestes mussten zum Abschluss am Sonntag einen Besucherrückgang vermelden. Geschätzt 5,9 Millionen Menschen vergnügten sich an den 16 Wiesn-Tagen – im vergangenen Jahr wurden noch 6,3 Millionen Gäste gezählt. „400.000 Besucher weniger – das ist immer noch eine Wiesn auf hohem und höchstem Niveau“, sagte Oktoberfest-Chef und Bürgermeister Josef Schmid (CSU).

Eine der Ursachen sei das teilweise kühle und regnerische Wetter gewesen, das zwischenzeitlich im Süden Deutschlands herrschte. Möglicherweise hätten auch die aktuellen Grenzkontrollen Touristen aus den Nachbarländern abgehalten. Getrunken und gegessen wurde dennoch reichlich: So verspeisten die Besucher in diesem Jahr 114 Ochsen (statt 112 im Jahr 2014) und 50 Kälber (statt 48 im Jahr 2014). Beliebt sei auch das Biereis gewesen. Zu den Klassikern der Küche zählte wieder das Hendl. Wie viele Hähnchen gegessen wurden, konnte Schmid nicht sagen. Wirtesprecher Toni Roiderer befand: „Um ehrlich zu sein: eigentlich zu wenige.“

Rettungsdienste und Polizei sprachen von einem normalen Verlauf des Oktoberfestes und sogar von einem Rückgang an Einsätzen und Straftaten: Es gab weniger Taschendiebstähle und Schlägereien, dafür aber vermehrt Drogendelikte. Insgesamt wurden 2017 Einsätze gezählt – 2014 waren es noch 2205. Alkoholvergiftungen kamen ebenfalls seltener vor. 628 Gäste schauten zu tief ins Glas – 72 weniger als im Vorjahr. Dabei steige der Frauenanteil. Mittlerweile seien 40 Prozent der Betroffenen weiblich.