Mülheim/Hamburg. Auch im Norden sind Auswirkungen spürbar. Das ausgebrannte Stellwerk steht an einer Hauptstrecke und sorgt noch Tage für Verspätungen.

Es war nur ein Brand in einem Stellwerk der Deutschen Bahn in Mülheim an der Ruhr – doch die Auswirkungen werden auch noch in den kommenden Tagen bundesweit in Verspätungen zu spüren sein, auch in Hamburg. Die Züge aus dem Ruhrgebiet hatten am Hamburger Hauptbahnhof am Sonntag erhebliche Verspätungen. Denn das Feuer im Ruhrgebiet betrifft unter anderem eine Hauptstrecke der Bahn zwischen Duisburg und Essen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es auch in den kommenden Tagen weiter zu Behinderungen komme, sagte eine Bahnsprecherin. Sehr viele Züge und Verbindungen seien betroffen, auch der Fernverkehr.

Dort lagen die Verspätungen am Sonntag zwischen 20 und 30 Minuten. Die Fernzüge werden über Gelsenkirchen umgeleitet. Im Regionalverkehr werden Busse eingesetzt, um die gesperrte Strecke zwischen Duisburg und Essen zu ersetzen. Am Abend wurde eine stündlich pendelnde S-Bahn auf der Strecke angeboten.

Das betroffene Stellwerk der Bahn liegt in Mülheim/Ruhr. Diese Strecke sowie die zwischen Essen und Oberhausen waren auch am Sonntagnachmittag weiter gesperrt. Wie lange die Störung andauere, sei noch nicht absehbar. „Wir versuchen, bis zum frühen Abend einige Gleise wieder frei zu bekommen.“

Der Brand brach nach Angaben der Feuerwehr um 7.40 Uhr am Morgen aus. Ein Stellwerksmitarbeiter nahm Brandgeruch war, informierte die Feuerwehr und brachte sich in Sicherheit. Im Stellwerk mussten aufwendig Deckenverkleidungen entfernt werden, um an alle Brandnester zu gelangen. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Am Nachmittag waren die Löscharbeiten beendet. Völlig unklar war aber noch die Brandursache. „Das ist nur das zweite Problem. derzeit versuchen wir vor allem, möglichst viele Bahnen fahren zu lassen“, sagte ein Sprecher des Konzerns.

Zwischen Duisburg und Essen verläuft eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen der Bahn. Die Trasse von Köln über Düsseldorf, Duisburg und Essen nach Dortmund gilt als eine der am stärksten belasteten Eisenbahntrassen der Welt. Dort verkehren jeweils mehrere S-Bahn- und Regional-Express-Linien sowie der ICE- und IC-Fernverkehr.