“Schrei nach Liebe“ gilt als Hymne gegen Nazis. Die “Aktion Arschloch“ aus Niedersachsen hat den Song wieder in die Charts gebracht.

Ein klares Zeichen gegen Fremdenhass: Die selbsternannte "Aktion Arschloch" (in Anlehnung an den bekannten Refrain "Ooh-hoo-hoooooh-Arschloch!")wollte den legendären Ärzte-Song "Schrei nach Liebe" aus den 90ern in die aktuellen Charts bringen - und hat es prompt auf Platz eins geschafft! Der Track, der 1993 veröffentlicht wurde, ist allgemein als Hymne gegen den Rechtsextremismus bekannt und wurde als Reaktion auf die Anschläge in Hoyerswerda, Rostock, Solingen und Mölln geschreieben.

"Aktion Arschloch" ruft im Netz dazu auf, den Song als Statement gegen Fremdenhass auf jede erdenkliche Art zu fördern - sei es durch Streaming, Kauf oder einen Liedwunsch bei Radiosendern. Und zahlreiche Menschen folgten dem Aufruf: bei Google Play steigt "Schrei nach Liebe" in den Charts immer höher, Radiosender spielen den Song, bei Facebook gibt es jede Menge "likes". Bei Twitter kam das Hashtag #AktionArschloch schnell in Fahrt. Und wer heute einen Blick auf die Downloadcharts wirft, sieht ganz oben "Schrei nach Liebe" von den Ärzten. Und die haben am Donnerstagabend folgendes Statement veröffentlicht: "Die Ärzte finden es gut und wichtig, dass im Radio Stellung bezogen wird. Die Aktion wäre auch mit jedem anderen Anti-Nazi-Song cool. Wenn es unser Lied sein soll, unterstützen wir das aber natürlich gern. Wir wollen an dieser Sache definitiv nichts verdienen und werden alle Einnahmen von 'Schrei nach Liebe' (auch aus der GEMA) an Pro Asyl spenden. Wir wünschen allen Nazis und ihren Sympathisanten schlechte Unterhaltung.
Bela, Farin, Rod."

Übrigens: Hinter der "Aktion Arschloch" steckt eine nichtkommerzielle, private Initiative aus Niedersachsen. "Ich möchte einfach ein Zeichen gegen die in Deutschland grassierende Fremdenfeindlichkeit setzen", so Initiator Gerhard Torges aus Georgsmarienhütte zum Tagesspiegel. "Ich möchte das Thema stärker in die Medien bringen. Das Lied der Ärzte hat es schon einmal geschafft, ein Zeichen gegen rechte Gewalt zu setzen - vielleicht kann es erneut das Denken und das Verständnis der Menschen ändern und etwas bewegen."