“Schrei nach Liebe“ gilt als Hymne gegen Nazis. Ein Lehrer aus Niedersachsen will den Ärzte-Song wieder in die Charts bringen.

Einfallsreiches Zeichen gegen Fremdenhass: Die selbsternannte "Aktion Arschloch" möchte den legendären Ärzte-Song "Schrei nach Liebe" aus den 90ern in die aktuellen Charts bringen. Der Track, der 1993 veröffentlicht wurde, ist allgemein als Hymne gegen den Rechtsextremismus bekannt und wurde als Reaktion auf die Anschläge in Hoyerswerda, Rostock, Solingen und Mölln geschreieben.

"Aktion Arschloch" ruft nun im Netz dazu auf, den Song auf jede erdenkliche Art zu fördern - sei es durch Streaming, Kauf oder Liedwunsch bei Radiosendern. Und zahlreiche Menschen folgen dem Aufruf: bei Google Play steigt "Schrei nach Liebe" in den Charts immer höher, steht aktuell auf Platz 32. Radiosender spielen den Song. Bei Facebook gibt es jede Menge "likes". Bei Twitter kommt das Hashtag #AktionArschloch allmählich in Fahrt. Und "Aktion Arschloch" wartet auf ein Statement der Band, wie auf der Website verkündet wird.

Übrigens: Hinter der "Aktion Arschloch" steckt eine nichtkommerzielle private Initiative aus der Stadt Georgsmarienhütte in Niedersachsen. "Ich möchte einfach ein Zeichen gegen die in Deutschland grassierende Fremdenfeindlichkeit setzen", sagte der Initiator Gerhard Torges aus Georgsmarienhütte dem Tagesspiegel. "Ich möchte das Thema stärker in die Medien bringen. Das Lied der Ärzte hat es schon einmal geschafft, ein Zeichen gegen rechte Gewalt zu setzen - vielleicht kann es erneut das Denken und das Verständnis der Menschen ändern und etwas bewegen."