Kairo. Wie Ägyptens Antikenminister mitteilt, soll die Mumie von Tutanchamun nicht ins Museum nach Kairo kommen. Sie bleibe im Tal der Könige.

Die Mumie von Tutanchamun soll an ihrem ursprünglichen Ort im Tal der Könige bleiben, statt ins Ägyptische Museum in Kairo verlegt zu werden. Die Entscheidung sei nach langen technischen Diskussionen gefallen, erklärte Ägyptens Antikenminister Mamdouh Eldamaty laut der Zeitung „Ahram Online“ am Dienstag. Allerdings werde der Pharao von der Eingangshalle in eine Seitenkammer der Grabanlage umgebettet.

Tutanchamun soll demnach in einem Glasschrein gezeigt werden, der den konservatorischen Erfordernissen für die sterblichen Überreste entspricht. „Die Mumie in den Originalsarkophag zu legen, ist vom Tisch“, sagte der Minister, der selbst Archäologe ist. Die klimatischen Bedingungen im Sarkophag seien nicht mehr geeignet; zudem würde so eine regelmäßige Untersuchung erschwert.

Zugleich soll die Goldmaske des im Alter von 18 Jahren verstorbenen Kind-Königs aus dem 14. Jahrhundert vor Christus restauriert werden. Eldamaty kündigte die Maßnahme am Sonntag an. Notwendig wurde die Maßnahme durch eine unsachgemäße jüngere Reinigung und Reparatur. In das wissenschaftliche Komitee für die neuen Arbeiten berief der Minister den Deutschen Christian Eckmann. Er gilt als Experte für Metall-Restaurierung.

Wirbel um Grab der Nofretete

Das legendenumwobene Grab des Tutanchamun bei Luxor geriet durch eine These des britischen Archäologen Nicholas Reeves jüngst wieder in die Schlagzeilen. Reeves will auf hochauflösenden Fotografien Anzeichen für zugemauerte Durchgänge entdeckt haben. Dahinter könnte sich seiner Meinung nach das bislang unentdeckte Grab von Nofretete verbergen.

Die Auffindung eines seit der Antike unberührten ägyptischen Königsgrabes wäre eine archäologische Sensation. Minister Eldamaty lud Reeves für September nach Ägypten ein, um seine Vermutung mit internationalen Wissenschaftlern zu erörtern. Anschließend ist eine Expertenbegehung des Grabs von Tutanchamun geplant.