Hamburg. Die Suche nach dem Sommerhit 2015: Media Control hat bereits einen Sieger gekürt. Ist dieser Song auch der Favorit der Hamburger?

So ein Sommerhit ist „hamma“. Er lässt in kalten Wintermonaten wehmütig zurück auf den Sommer zurückblicken und es schleicht sich der Gedanke „ab in den Süden“ in den Kopf.

Doch im Gegensatz zu den Sommerhits in den Neunzigern oder zu Beginn des Jahrtausends sind die Sieger der vergangen Jahre weniger auf einfache Tanzschritte wie bei „Macarena“ aus. Viel mehr steht die eingängige Melodie im Vordergrund. Es zeichnet sich ein Trend ab. „Der Elektrotrend der letzten Jahre setzt sich ganz klar fort. Zudem gibt es jede Menge Kollaborationen zwischen Künstlern“, sagt Hans Schmucker von GfK Entertainment. Die Marktforscher aus Baden-Baden erstellen die offiziellen deutschen Charts und verkünden jedes Jahr etwa Mitte August den Sommerhit.

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Kaum wegzudenken ist derzeit der Song eines Hamburger Künstlers: Mehr als 30 Jahre nach dem Original von Chaka Khan legte Felix Jaehn gemeinsam mit Sängerin Jasmine Thompson „Ain’t Nobody (Loves Me Better)“ im leichten elektronischen Sommergewand neu auf. „Er hat es geschafft, das Lied von seiner 80s-Zickigkeit zu befreien“, schrieb Max Fellmann kürzlich im „Süddeutsche Zeitung Magazin“.

Auch das Abendblatt wollte von Ihnen wissen, welchen Song Sie mit dem perfekten Sommer verbinden. In einem ersten Zwischenergebnis liegt der Hamburger Jaehn mit 18 Prozent etwas überrascht nur auf Rang zwei. Führender mit 28 Prozent der Stimmen ist der Song „Reality“ von Lost Frequencies feat. Janieck Devy. Auch nach Kriterien der Media Control ist dieser Hit bereits zum Sommerhit des Jahres 2015 gekürt worden. Mit seinem groovigen Beat versprühe das Lied all das, was einen Sommerhit ausmache, teilten die Marktforscher in Baden-Baden mit.

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Es sei brandneu, tanzbar, habe einen eingängigen Rhythmus und verbreite Urlaubsstimmung. Zudem habe es der Song eigenständig - also ohne von einem Großereignis getragen zu werden - auf Platz eins der Charts geschafft. Lost Frequencies ist das Projekt des 21 Jahre alten DJs Felix De Laet. Der Brüssler landete in diesem Jahr bereits mit „Are You With Me“ einen Riesenhit.

Auch zweiter Cover-Song ist beliebt

Welche Version nun besser ist - Original oder Kopie, darüber lässt sich streiten. Klar ist: Jaehn und Thompson gelingt zumindest der Hit des Frühsommers. Ihr Remix steht im Mai und Juni acht Wochen auf Platz eins der Charts.

„Gut gecovert ist halb gewonnen“, meint Jens Kopel, Musikchef beim Rahmenprogrammanbieter radio NRW, der 45 Lokalradios in Nordrhein-Westfalen bespielt und als Senderverbund die größte Reichweite in Deutschland hat. Das haben sich möglicherweise auch Anna Naklab feat. Alle Farben & Younotus gedacht. Ihre Neuauflage des Reamon-Hits „Supergirl“ aus dem Jahr 2000 tummelt sich seit Wochen unter den Top 5 der deutschen Single-Charts.

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Was ist mit deutschen Songs?

Pop-Rapper Cro liegt zwar mit seiner Akustik-Version von „Bye Bye“ derzeit auf Platz eins der Charts und auch Sarah Connor ist seit Wochen mit „Wie schön Du bist“ erfolgreich. Beide sind - zumindest nach GfK-Kriterien - aber bereits zu erfolgreiche Künstler. Chancen hätten wohl eher Newcomer wie Philipp Dittberner & Marv („Wolke Vier“) oder Joris („Herz über Kopf“)

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Sommerhit im Radio

Und wie sieht es bei den Radiosendern aus? „Bei uns hat „Are You With Me“ von den Lost Frequencies das mit Abstand größte Potential auf den Sommerhit“, sagt Kopel. Der chillige, rhythmische Sound mit eingängigen Deep-House-Elementen sei perfekt. Auch bei Spotify spiegelt sich der Elektrotrend wider: Der meistgestreamte Song von Sommeranfang (21. Juni) bis Mitte Juli ist „Lean On“ (Major Lazor), dahinter kommen das „Ain’t Nobody“-Cover sowie Avicii mit „Waiting For Love“. Vielversprechende Kandidaten für GfK-Experte Schmucker sein aber auch die Alternative-Rockband Walk The Moon mit „Shut Up And Dance“ oder Latino-Musiker Alvaro Soler („El Mismo Sol“).

Was macht einen Sommerhit aus?

Aber was sind eigentliche die Kriterien für einen Sommerhit? Die Marktforscher von GfK Entertainment erwarten eine eingängige Melodie, einen einfachen Text, tanzbaren Rhythmus, gute Laune und einen Künstler, der „vorher noch keinen (großen) Erfolg“ hatte und es auch „aus eigener Kraft“, also etwa ohne Fußball-WM oder Eurovision Song Contest in die Hitliste schafft. Das könnte auch der Grund sein, warum 2014 „Prayer In C“ von Lilly Wood & The Prick das Rennen gemacht hat, und nicht Andreas Bourani mit seinem WM-Hit „Auf uns“.

Die letzten deutschsprachigen Sommerhits sind schon einige Jahre her. Das waren Culcha Candela mit „Hamma!“ (2007) und Buddy vs. DJ The Wave mit „Ab in den Süden“ (2003). Es sei auffällig, dass in den Neunzigern und zur Jahrtausendwende mehr Partykracher dabei waren, sagt Schmucker mit Blick auf Hits wie „The Ketchup Song“ (2002), „Mambo No. 5“ (1999) oder „Macarena“ (1996).

Interessantes Extrawissen: „Lambada“, für viele das Sommerlied überhaupt, war eher ein Herbst- und Winterhit: Der Kaoma-Song stand von Ende September bis Anfang Dezember 1989 auf Chartplatz eins.

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