Los Angeles. Ein US-Zahnarzt hat den Löwen Cecil getötet und zieht damit den Hass vieler Internetnutzer auf sich. Proteste auch vor seiner Praxis.

Nach Bekanntwerden der Tötung von Löwe Cecil entlädt sich im Internet die Wut der Nutzer der sozialen Netzwerke. Auch Promis zeigen sich entsetzt. „Tiere sind keine Trophäen. Niemals“, schrieb US-Schauspielerin Mia Farrow (70) am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter. „Jagen ist kein Sport. Beim Sport wissen beide Seiten, dass sie mitspielen“, twitterte die Schwester von Paris Hilton, Model Nicky Rothschild (32).

Anfang Juli hätten der im US-Staat Minnesota lebende Zahnarzt Walter Palmer und andere Jäger den 13 Jahre alten Löwen aus dem Hwange National Park in Simbabwe gelockt, mit Pfeil und Bogen auf ihn geschossen und ihn 40 Stunden später erschossen, berichteten örtliche Tierschützer. Palmer bekannte sich zu der Tat und gab an, von der Illegalität nichts gewusst zu haben. Das Tier galt in dem Nationalpark als eine Art Wahrzeichen und war bekannt für seine schwarze Mähne.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas Schöneres gesehen zu haben“, schrieb der britische Komiker Ricky Gervais (54) und postete ein Foto von Cecil. Late-Night-Talker Jimmy Kimmel (47) zeigte sich in seiner Sendung sichtlich berührt, als er über den Vorfall redete. Er bat um Spenden für eine Tierschutzorganisation. „Vielleicht können wir der Welt zeigen, dass nicht alle Amerikaner so sind.“

Palmer bekennt sich zu der Tat

Die Website von Palmers Zahnarztpraxis ist mittlerweile offline, im Internet wurde der Hobby-Jäger als Mörder beschimpft. Die simbabwischen Behörden suchen ihn, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. US-Medienberichte zeigen Bilder von Demonstranten vor seiner Praxis.

Palmer bekannte sich zu der Tötung des Löwen, die sich bereits Anfang Juli zutrug aber erst Anfang der Woche bekannt wurde, und bat um Entschuldigung. „Ich hatte keine Ahnung, dass der Löwe ein bekannter, lokaler Liebling war, ein Halsband trug und bis zum Ende der Jagd Teil einer Studie war“, schrieb er laut einem Bericht der Zeitung „Star Tribune“. „Meiner Kenntnis nach war alles an dieser Reise legal und wurde ordnungsgemäß gehandhabt und durchgeführt.“ Er habe professionelle Jäger beauftragt und alle nötigen Genehmigungen besorgt. Die Behörden in Simbabwe oder den USA hätten ihn noch nicht kontaktiert.

Ein örtlicher Jäger, der Palmer half, und der Besitzer des Grundstücks, auf dessen Land das Tier getötet wurde, müssen sich wegen Verdachts auf Wilderei vor Gericht verantworten. Auch nach Palmer, der umgerechnet rund 45 000 Euro für die Löwenjagd bezahlt haben soll, wird Berichten zufolge gesucht.

Die Löwenjagd ist mit entsprechenden Genehmigungen in mehreren Ländern des südlichen Afrikas in geringem Maße erlaubt. Befürwortern zufolge helfen die Einnahmen aus der Jagd, Schutzmaßnahmen vor Wilderei und den Artenschutz allgemein zu finanzieren.

Mehr als 130.000 Menschen unterzeichnen Petition

Gegner sehen in der Trophäenjagd jedoch ein perfides Hobby, das Tierbestände dezimiert sowie Korruption und illegalen Handel fördert. Die Naturschutzorganisation Pro Wildlife etwa fordert nicht nur ein Ende der Trophäenjagd sondern auch ein weltweites Handelsverbot für Löwen und andere Jagdtrophäen. Zudem sollte die EU die Einfuhr solcher Trophäen verbieten „um die fatalen Auswirkungen der Großwildjagd zu stoppen“.

Rund 130.000 Menschen unterzeichneten nach Cecils Tod eine an Simbabwes Präsidenten Robert Mugabe gerichtete Petition, Genehmigungen zur Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere zu stoppen. „Der traurigste Teil von Cecils Tod ist, dass der rangnächste Löwe Jericho nun höchstwahrscheinlich alle von Cecils Jungen töten wird, damit er seine eigene Blutlinie in die des Weibchens einfügen kann“, schrieb Rodrigues von der ZCTF. „Das ist bei Löwen das Standardverfahren.“

Ein Auszug aus Twitter:

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