Lafayette. Was den 59-Jährigen zu der Tat bewog, ist weiter unklar. Seitdem wird in den USA wieder über ein schärferes Waffengesetz debattiert.

Nach dem Amoklauf in einem Kino im US-Bundesstaat Louisiana gibt es eine neue Debatte um ein schärferes Waffenrecht in den USA. Die zwei vom dem 59-jährigen John Russell Houser erschossenen Frauen sollten am Montag beerdigt werden, berichteten die Zeitung „The Daily Advertiser“ und andere Medien. Auch Tage nach dem Überfall während der Filmvorführung in Lafayette suchten die Behörden weiter nach dem Motiv des Täters, der sich kurze Zeit später selbst erschoss.

Nachdem bekanntgeworden war, dass Houser unter psychischen Störungen litt und sich seine Waffe trotzdem legal gekauft hatte, forderten Gegner des lockeren US-Waffenrechts strengere Vorgaben. Der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, sagte dazu dem Sender CNN, zunächst sei es die Zeit der Trauer und der Beerdigungen, nicht der politischen Debatten.

Der Täter hatte seine Waffe, mit der er bei dem Amoklauf auch neun Menschen verletzte, in einem Pfandhaus gekauft - trotz seiner Vorgeschichte psychischer Störungen. Das bestätigte die Polizei in Phenix City (Alabama), wo der Mann lange gewohnt hat. Nach Medienberichten war sein Verhalten in den vergangenen Jahren immer irrationaler geworden, seine Familie lebte anscheinend in Angst vor ihm.

„Wir werden das Motiv vielleicht nie herausfinden“

Was jedoch genau den Amoklauf vom Donnerstagabend auslöste, blieb am Wochenende unklar. „Wir werden das Motiv vielleicht nie herausfinden“, sagte Staatspolizist Mike Edmonson vor der Presse.

Der zuletzt wohnungslose Houser hatte sich erst seit Anfang Juli im Raum Lafayette aufgehalten. Der „New York Times“ und anderen Medien zufolge ließ seine Familie ihn 2008 zwangsweise in eine psychiatrische Klinik einweisen, weil er eine Gefahr darstelle. Wie es weiter hieß, äußerte Houser auch im Internet zunehmend radikale Positionen - gegen Homosexuelle, Abtreibungen, Frauen, die einen Beruf ausüben, Liberale und die US-Regierung.

Einige der insgesamt neun Verletzten wurden auch am Sonntag noch in Krankenhäusern behandelt. Laut CNN befanden sie sich auf dem Weg der Besserung.