Venedig . Zum Markusplatz in Venedig könnte bald nur noch eine bestimmte Anzahl an Touristen Zutritt haben. Politik prüft neues Buchungssystem.

Erst drohte Mallorca mit einem Touristen-Limit, nun auch Venedig: Die italienische Lagunenstadt will die Zahl der Touristen an Attraktionen wie dem Markusplatz einschränken. „Wir wollen den Druck von manchen Gegenden im historischen Zentrum nehmen“, teilte der neue venezianische Bürgermeister Luigi Brugnaro mit.

Erwägt werde ein spezielles Buchungssystem; eine Studie sei dazu in Auftrag gegeben worden. So sollten Einheimische, Pendler oder Hotelgäste unter bestimmten Bedingungen uneingeschränkten Zutritt haben. Dagegen müssten Tagestouristen vorher einen Besuch buchen. So könne ihre Zahl limitiert werden. Unklar ist, ob Eintritt bezahlt werden soll.

Zahlreiche Touristengruppen wie diese werden tagtäglich durch Venedig geschleust
Zahlreiche Touristengruppen wie diese werden tagtäglich durch Venedig geschleust © dpa | Alvise Armellini

Brugnaro plant zudem, dass Einwohner Priorität beim Betreten der typischen Wasserbusse haben. „Mein Ziel ist es, Venedig ein bisschen normaler zu machen.“ Das Alltagsleben solle wieder in die Stadt zurückkehren.

Nach seinen Angaben kommen pro Jahr rund 20 Millionen Besucher in die Unesco-Welterbestadt. Allerdings ist die Zahl registrierter Besucher, die auch in der Lagunenstadt übernachten, weit geringer.

Auch die Balearen erwägen ein Touristen-Limit. Vor allem in den Sommermonaten sei die Aufnahmekapazität der spanischen Inselgruppe, zu der Mallorca gehört, völlig erschöpft, hieß es kürzlich von der neuen linken Regierung der Balearen.