Potsdam. Der sechsjährige Elias verschwindet in der Nähe des Flüsschens Nuthe. Dort wird nun mit einem Bagger in der Tiefe gegraben.

Auf der Suche nach dem vermissten Elias aus Potsdam hat sich die Polizei noch einmal auf das Flüsschen Nuthe konzentriert. Ein Teil des Gewässers im Stadtteil Schlaatz wurde am Donnerstag ausgebaggert und der Schlamm untersucht. Die Arbeiten wurden am Abend unterbrochen, wie die Polizei mitteilte. Sie sollen am Freitag fortgesetzt werden.

Zuvor hatten an der Stelle Hunde angeschlagen, die auch Leichen aufspüren können. Das müsse aber nicht heißen, dass es um den Sechsjährigen gehe, hatte ein Sprecher gesagt. Bis zum Donnerstagabend wurde nichts gefunden.

Beteiligt waren Polizisten und Kräfte des Technischen Hilfswerks. Mit einem Bagger wurde der Schlamm aus dem Wasser geholt und auf eine Schwimmplattform gehievt, auf der ein Hund im Einsatz war. Als Vorsichtsmaßnahme war auch ein Sprengmeister anwesend. An der Stelle war nach Polizeiangaben bereits mehrfach mit Tauchern gesucht worden.

Zahl der Hinweise steigt an

Elias wurde am Mittwoch vor einer Woche zuletzt auf einem Spielplatz im Stadtteil Schlaatz gesehen. Seitdem ist er verschwunden.

Die Zahl der Hinweise steigt weiter an. Bis Donnerstagabend gingen 532 ein. Eine „heiße Spur“ sei aber nicht dabei, teilte die Polizei mit. Am Mittwochabend war in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ auf den Fall hingewiesen worden. Nach der Ausstrahlung habe es etwa doppelt so viele Hinweise wie sonst in der Nacht gegeben, sagte ein Sprecher.

Nach dem Verschwinden von Elias hatte sich die Polizei zunächst bei ihrer Suche auf die Möglichkeit eines Unglücks konzentriert: Der Junge könnte in die Nuthe oder in einen Heizungsschacht gestürzt sein, war die Überlegung. Aber auch ein Verbrechen wird von den Ermittlern mittlerweile ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Für wenig wahrscheinlich hält es die Polizei, dass der Junge ausgerissen ist.

Die Ermittler stehen auch im Kontakt mit ihren Kollegen aus Sachsen-Anhalt. Anfang Mai verschwand dort die fünfjährige Inga in der Nähe von Stendal, mehr als 100 Kilometer von der brandenburgischen Landeshauptstadt entfernt.