Dessau-RoSSlau. Experten erwarten für Deutschland mehr, längere und intensivere Hitzewellen

Wegen des Klimawandels rechnen Experten einer aktuellen Studie zufolge mit mehr Hitzetoten in Deutschland. Die Sterberate bei Herzkranken habe sich während der Hitzewellen zwischen den Jahren 2000 und 2010 bereits um zehn bis 15 Prozent erhöht, teilten Umweltbundesamt (UBA) und Deutscher Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) gemeinsam mit. In Zukunft seien wegen des Klimawandels mehr, längere und intensivere Hitzewellen zu erwarten, erklärte DWD-Vizepräsident Paul Becker während der Präsentation.

Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte sich demnach die hitzebedingte Sterblichkeit bei Herzkranken und älteren Menschen verdrei- bis verfünffachen. Die Gesundheitsbelastung werde voraussichtlich in den heute schon wärmeren Gebieten in Süd- und Westdeutschland am deutlichsten steigen, so die Studie.

Neben der Hitze werden auch extreme Temperaturschwankungen für zunehmende Beschwerden sorgen, prognostiziert die Studie weiter. Um das gesundheitliche Risiko zu senken, raten die Experten zu einer gesunden Lebensweise. Zudem müsse sich das deutsche Gesundheitssystem auf das zunehmend belastende Wettergeschehen einstellen.

Für die Untersuchung hatte der DWD im Auftrag des Umweltbundesamtes Daten früherer Studien ausgewertet und mit eigenen Erhebungen ergänzt.