Stuttgart/Lahr. Mit dem überfahrenen Rüden gelang der erste Nachweis in Baden-Württemberg

Erstmals seit etwa 150 Jahren ist wieder ein Wolf in Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Eine DNA-Untersuchung des Forschungsinstituts Senckenberg zeigt: Der angebliche Hund, der vor zwei Wochen im Schwarzwald überfahren worden war, war tatsächlich ein Wolf. Das teilte der Naturschutzminister des Bundeslandes, Alexander Bonde (Grüne), am Montag in Stuttgart mit.

Lange war der Wolf in Deutschland ausgerottet, erst nach dem Fall der Mauer kam er aus Osteuropa zurück. Mittlerweile leben nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) wieder rund 30 Rudel, vier Paare und mehrere Einzeltiere in der Bundesrepublik, dauerhaft zum Beispiel in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen. Schon lange wird der Wolf auch in Baden-Württemberg zurückerwartet.

Der jetzt bei Lahr entdeckte Rüde ist nach Angaben des Nabu der erste im Südwesten nachgewiesene Wolf seit seiner Ausrottung dort vor gut 150 Jahren. Das bislang letzte bekannte Exemplar in Württemberg war 1847 erlegt worden, das letzte badische 1866 bei Zwingenberg im Odenwald. Die in Mitteleuropa meist etwa 40 Kilo schweren Tiere sind bundesweit streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden.

Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob der Wolf aus der Schweiz oder aus Frankreich eingewandert ist. Das tote Tier war am Rande der Autobahn 5 gefunden worden. Es laufen auch noch Tests zu Alter und Gesundheitszustand des Tieres.