Jakarta. Militärmaschine geht in Wohngebiet der indonesischen Millionenstadt Medan in Flammen auf

Ein Flammenmeer mitten im Wohngebiet: Beim Absturz einer 50 Jahre alten Militärmaschine auf die indonesische Millionenstadt Medan sind nach Schätzungen von Rettungskräften mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. 72 Leichen wurden bis zum späten Dienstagabend geborgen, wie eine Krankenhaussprecherin berichtete. Das Transportflugzeug vom Typ C-130 könnte bis zu 113 Menschen an Bord gehabt haben. Wie viele Menschen in ihren Häusern getötet oder verletzt wurden, war zunächst unbekannt. Retter schlossen nicht aus, dass Verletzte in Trümmern eingeklemmt waren und auf Rettung warteten.

Das Unglück passierte mittags kurz nach dem Start auf dem Polonia-Flughafen mitten in der Stadt auf der Insel Sumatra. Die Maschine sei geschlingert, berichtete Anwohner Zani Nasution im Fernsehen. „Es gab eine laute Explosion.“ Beim Aufprall seien Feuersäulen hochgestiegen.

Für die Menschen an Bord der vollbetankten C-130 gab es keine Chance, meinte Luftwaffen-Chef Agus Supriatna. „Es gab keine Überlebenden“, sagte er an der Unglücksstelle. 113 Menschen waren am Morgen in der Hauptstadt Jakarta in die Maschine gestiegen, darunter Soldaten und Angehörige. Das Flugzeug legte auf dem 2000 Kilometer weiten Weg nach Medan auf Sumatra zwei Zwischenstopps ein. Agus konnte nicht sagen, ob dabei Passagiere ausgestiegen waren.

Der Polonia-Flughafen liegt im Stadtzentrum. Er war bis 2013 der viertgrößte Flughafen des Landes. Indonesien ist ein riesiges Inselreich mit 250 Millionen Einwohnern. Die Behörden bauten einen neuen kommerziellen Flughafen außerhalb. Seitdem nutzt die Luftwaffe Polonia als Stützpunkt. Die Luftfahrt des Landes hat einen schlechten Ruf. Seit 2000 gab es 17 Flugunfälle mit jeweils mehr als zehn Toten.