Trier. Der Tod Tanja Gräffs soll kein Rätsel bleiben. Ermittler sind zuversichtlich, auch Jahre später noch Licht ins Dunkel des Falls zu bringen.

Acht Jahre nach dem Tod von Tanja Gräff hofft Soko-Leiter Christian Soulier noch klären zu können, wie die Trierer Studentin ums Leben kam. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Richtung reinbekommen“, sagte Soulier zu der Kernfrage, ob die damals 21-Jährige an einer steilen Felswand verunglückte oder dort einem Verbrechen zum Opfer fiel. „Aber ob wir ein hundertprozentiges Ergebnis bekommen, muss man abwarten.“ Erkenntnisse könnte eine rechtsmedizinische Untersuchung der Knochen von Gräff bringen. Das Gutachten dazu werde in dieser Woche, spätestens Anfang nächster Woche erwartet.

An dieser Steilwand waren die sterblichen Überreste Gräffs nach acht Jahren entdeckt worden
An dieser Steilwand waren die sterblichen Überreste Gräffs nach acht Jahren entdeckt worden © dpa | Harald Tittel

Die sterblichen Überreste von Gräff waren am 11. Mai zufällig bei Rodungsarbeiten in Trier gefunden worden. Die junge Frau war seit einem Sommerfest an der Hochschule Trier im Juni 2007 vermisst worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass Gräff die rund 50 Meter hohe Felswand hinabstürzte. Nach dem Fund des nahezu kompletten Skeletts von Gräff und persönlicher Gegenstände setzt die 20-köpfige Sonderkommission an verschiedenen Stellen an.

So untersucht die Rechtsmedizin der Uni Mainz die Knochen unter anderem nach möglichen „Verletzungsmustern“, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten könnten. Bekleidungsreste werden vom Landeskriminalamt in Mainz unter die Lupe genommen. Von dem Handy erhoffen sich die Ermittler nicht allzu viel. „Es ist schwierig, weil das Handy lange im Erdreich gelegen hat und in keinem guten Zustand ist“, sagte Soko-Vize Dirk Finkler.

Fall Tanja Gräff: Alten Spuren wird neu nachgegangen

Auch den alten rund 900 Spuren der vergangenen acht Jahre werde neu nachgegangen. Zeugen seien erneut gehört worden. Wie Gräff zu dem Felsenhöhenweg kam, der rund einen Kilometer von der Hochschul-Party entfernt lag, ist noch offen. Ebenso warum sie hinter einem 1,20 Meter hohen Metallzaun in die zugewachsene Tiefe stürzte.

Die Polizei konnte Gräffs Leiche trotz zahlreicher Suchaktionen an jener völlig überwucherten Stelle jahrelang nicht finden. Hunde seien etwa 20 Meter an die Fundstelle herangekommen, hätten aber nicht angeschlagen, sagte Soulier. Hätte es einen Hinweis auf Gräff dort gegeben, hätte man das Gebiet natürlich gerodet. (dpa)