Pathankot. Die mysteriöse Marke unter dem Federkleid einer Taube im Grenzgebiet zu Pakistan hat die indische Polizei auf den Plan gerufen.

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach: Ob dieses Sprichwort auch in Indien geläufig ist, scheint eher unwahrscheinlich. Für ziemlich wahrscheinlich hingegen hielt die indische Polizei nun aber, dass eine Taube als pakistanischer Spion ins Land geflattert kam.

Wie die Seite "indiatvnews.com" berichtet, hielten Beamte am Donnerstag in einem Ort nahe der Grenze einen weißen Vogel fest, der nach dem Hinweis eines Dorfbewohners äußerst verdächtig erschien. Der Zeuge wollte nämlich eine mysteriöse Marke und den Federn der Taube entdeckt haben.

Da auf der Marke etwas auf Urdu sowie der Name eines pakistanischen Bezirks gestanden habe, kassierten die Polizisten das Tier und durchleuchteten es sogar mit Röntgenstrahlen. Dadurch sollte sichergegangen werden, dass an der Taube keine Kamera, kein Sender oder Chip versteckt gewesen sei, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen ranghohen Beamten berichtet.

Der Verdacht habe sich zwar nicht erhärtet. Gänzlich ausgeschlossen werden könne gleichwohl noch nicht, dass es sich bei der eigentlich als Friedenssymbol geltenden Taube nicht doch um einen Spionagevogel handeln könnte. Denn solange noch nicht geklärt sei, was die Inschrift auf Urdu bedeute, "können wir nicht absolut sicher sein", wird der Polizist zitiert.

Vorgang mit Vorgeschichte

Es ist nicht das erste Mal, dass Vögel in die oftmals feindseligen Beziehungen zwischen Indien und Pakistan verwickelt waren: 2013 fanden indische Sicherheitskräfte einen toten Falken mit einer kleinen Kamera. 2010 wurde bereits eine Taube wegen Spionageverdachts gefangen.

Die beiden Atommächte Pakistan und Indien haben seit der pakistanischen Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich 1947 dreimal gegeneinander Krieg geführt. (HA)