Maastricht. Niederländische Polizei nimmt 20 Bandenmitglieder fest. Sie fand Raketenwerfer und Falschgeld

Die niederländische Polizei hat bei einem internationalen Großeinsatz gegen Rockerbanden 20 Verdächtige festgenommen und ein Waffenarsenal beschlagnahmt. Die meisten Festgenommenen seien Mitglieder der Bandidos, darunter auch der Präsident des Motorradclubs in der südniederländischen Provinz Limburg, teilte die Polizei am Mittwoch in Maastricht mit. Fünf Raketenwerfer, mehrere automatische Waffen, viele Kilogramm Munition und Drogen wurden unter anderem sichergestellt. Der Bürgermeister von Maastricht, Onno Hoes, sprach von einem „erschreckenden Fund“.

Den Festgenommenen werde internationaler Drogen- und Waffenhandel, schwere Körperverletzung, Geldwäsche und Erpressung zur Last gelegt, sagte Oberstaatsanwalt Roger Bos. „Wir hoffen, dass wir den Verdacht der kriminellen Vereinigung beweisen können.“ Das ist die Voraussetzung für ein mögliches Verbot der Bandidos. Die Ermittlungen gegen die Mitglieder des Motorradclubs laufen bereits seit über einem Jahr.

Am frühen Morgen waren insgesamt 400 Beamte in Dutzenden von Wohnungen, Geschäftsräumen und Garagen vor allem in Limburg eingefallen. Auch in Belgien und Deutschland wurden Häuser durchsucht. Dort wurde den Angaben zufolge niemand festgenommen.

Die Polizei entdeckte auch ein Labor zur Herstellung synthetischer Drogen und eine große Menge von Chemikalien. Außerdem wurden nach Angaben der Polizei Falschgeld und vier gestohlene Luxus-Limousinen sichergestellt.

Seit Jahren streiten rivalisierende Banden wie Bandidos und Hells Angels in der Grenzregion um die Vormachtstellung. Dabei kam es in den vergangenen Monaten zu Schießereien und Sprengstoffanschlägen.