Berlin.

Ein Feuerwehrmann, der mehr als zehn Mädchen im Teenager-Alter missbraucht hat und sie zur Prostitution überreden wollte, muss für vier Jahre und neun Monate hinter Gitter. Das Berliner Landgericht sprach den 50-Jährigen des sexuellen Missbrauchs, der Vergewaltigung einer 15-Jährigen sowie des schweren Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung schuldig. „Es gab 13 Geschädigte im Alter von 13 bis 17 Jahren und 27 Taten“, sagte der Richter.

Der Angeklagte sei kein klassischer Triebtäter. Seine Gefährlichkeit bestehe darin, „dass er in der Lage ist, andere für sich einzunehmen und für seine Interessen auszunutzen“. In einer Ehekrise habe der Feuerwehrmann ab 2013 über das Internet gezielt Jugendliche gesucht und ihnen Geld für Sex geboten. „Er zahlte 50 bis 100 Euro.“ Weil die Geschädigten zum Teil bereits unter erheblichen psychischen Problemen litten, seien sie zu „leicht verführbaren Opfern geworden“.

Elf der 13 in der Anklageschrift aufgelisteten Mädchen wurden Opfer sexueller Übergriffe des 50-Jährigen. „Er handelte offenbar ohne Unrechtsbewusstsein“, befand das Gericht. Er habe Jugendliche zudem für seinen Escortservice gewinnen und sie zur Prostitution überreden wollen. Eine 16-Jährige habe er drei Mal zu Freiern gefahren. Andere Mädchen hätten sich nicht dar­auf eingelassen. Das Geständnis des suspendierten Beamten berücksichtigten die Richter strafmildernd.

Wird das Urteil rechtskräftig, verliert der Angeklagte aus dem Stadtteil Tegel seinen Beamtenstatus.