Berlin. In den Bananenkisten des Discounters Aldi fanden Angestellte wieder kiloweise Kokain. Menge übersteigt die des Rekordfundes von 2014.

Kokain in Bananenkisten: Immer wieder scheinen die südamerikanischen Kartelle die Obstkisten für ihre kriminellen Machenschaften zu nutzen. Nun haben Berliner Supermarkt-Angestellte erneut große Mengen Kokain entdeckt, wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte. Funde gab es in mehreren Aldi-Filialen in Berlin und Brandenburg. Die Gesamtmenge soll noch größer sein als im Januar 2014, als 140 Kilogramm Kokain in mehreren Aldi-Filialen entdeckt wurden.

Es soll sich um mehr als 300 Kilogramm handeln, hieß es. Der Marktwert liege ungefähr bei 15 Millionen Euro. Funde gab es nach dem Ermittlungsstand vom Mittag in insgesamt 14 Aldi-Filialen in Berlin und Brandenburg. Bereits im Januar 2014 waren 140 Kilogramm Kokain in Bananenkartons in mehreren Filialen entdeckt worden.

Die Menge des gefundenen Kokains könnte sich noch erhöhen und zum bisher größten Berliner Kokainfund auswachsen. Am Montagmittag lief die Suche nach weiterem Rauschgift noch, so die Polizei. Auch Bananenkisten auf dem Berliner Großmarkt in der Beusselstraße in Moabit wurden noch untersucht.

Das Kokain wurde von Angestellten der Supermärkte entdeckt, als sie die Kartons öffneten und die Bananen auspackten. Zum Teil lagen nur Drogenmengen von jeweils einem Kilo verpackt in schwarzer Folie zwischen den Bananen, in anderen Kisten aber auch zweistellige Kilomengen.

Die 140 Kilo Kokain vom Januar 2014 waren die zweitgrößte in Berlin beschlagnahmte Drogenmenge in 35 Jahren. 1999 hatten Fahnder bei einem Berliner Bauunternehmer 300 Kilo Kokain sichergestellt. Ein Kilogramm Kokain hat einen Marktwert von ungefähr 50 000 Euro.

Die Drogenkartelle nutzen häufig Frachttransporte von Lebensmitteln per Schiff, um große Drogenmengen etwa von Süd- und Mittelamerika nach Europa zu bringen. Meist holt ein Zwischenhändler die Ware in einem der großen Häfen etwa in Hamburg oder Rotterdam aus dem Überseecontainer. Hat ein Containerschiff aber Verspätung oder kommt sonst etwas dazwischen, kommen die Drogenhändler nicht an die Container und das Rauschgift landet an der falschen Stelle. Auch in einer Kaffeefuhre wurden im vergangenen Jahr in Berlin 33 Kilogramm Kokain gefunden - im Wert von 1,5 Millionen Euro. (dpa)