Westeros. Achtung, Spoiler! Wer die neueste Episode von “Game of Thrones“ noch nicht gesehen hat, könnte hier Dinge lesen, die er vorher lieber sehen möchte.

"Game of Thrones", die epische Erfolgsserie, geht in die fünfte Runde - und auf dem Bezahlsender Sky können geneigte Fans hierzulande das Geschehen in Westeros parallel zur US-Ausstrahlung auf HBO verfolgen. Einziger Wermutstropfen: die US-Primetime hat mit unserer Primetime nicht viel zu tun - außer man ist notorischer Frühaufsteher. Nach der Ausstrahlung allerdings sind die Episoden abrufbar.

Davon werden sich echte Fans jedoch nicht vom Frühaufstehen abhalten lassen - und durften somit heute morgen miterleben, wie sich Jon Snow erst taktisch, dann praktisch seiner Feinde bei der Nachtwache entledigt: Ser Aliser Thorne und Janos Slynt. Um Thorne im Auge zu behalten, wird dieser zum First Ranger der Nachtwache befördert. Damit er und Slynt nicht gemeinsame Front machen können, wir der gute Janos von Jon zum Kommandanten von Greywater Watch ernannt - einer heruntergekommenen Ruine, die von der Nachtwache längst aufgegeben wurde. Slynt weigert sich, und es folgt das erste echte Blutbad in der fünften Staffel: Jon Snow lässt sein Schwert Langklaue kreisen - und Janos Slynt ist einen Kopf kürzer. So weit, so normal in der recht archaischen Welt von "Game of Thrones". Allerdings bleibt die Kamera beim kopflosen Rumpf von Slynt - und hält eine gefühlte Ewigkeit voll drauf, während aus dem Stumpf seines Halses munter literweise Blut spritzt.

Klar, Blut und Gewalt gehört bei "Game of Thrones" genauso dazu wie Sex und Inzucht - der Tod von Janos Slynt steht in einer langen Reihe, die auch in der fünften Staffel bereits mit dem Wildlings-König auf dem Scheiterhaufen oder dem Köpfen von Verrätern auf Befehl von Daenerys fortgeführt wurde. Aber der blutige Springbrunnen, den Jon Snow da mit Langklaue anschaltet, ist wohl die bisherige Krönung. Und nicht unbedingt nötig, wenn man ehrlich ist.

Kritik wegen Sex und Gewalt

In den USA scheint die Kritik an der Fernsehserie "Game of Thrones" wegen ihrer Sex- und Gewaltszenen zu wachsen. Zuschauer empören sich in Blogs, bei Facebook und Twitter darüber, dass etwa auch Sex unter Geschwistern oder Minderjährigen in der Fantasy-Serie des Senders HBO vorkomme. Laut einem Bericht der "New York Times" warnen Kritiker, dass die gezeigte Brutalität vor allem gegen Frauen die Zuschauer abstumpfen lasse.

Die Serie basiert auf der Romanreihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin. Der US-Schriftsteller verteidigte sich gegenüber dem Blatt damit, dass es "Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt in jedem Krieg der Geschichte gab, von den alten Sumerern bis zum heutigen Tag". Sie auszulassen, sei "falsch und unehrlich". Er fühle sich berufen, Geschichte und die menschliche Natur wahrheitsgemäß wiederzugeben, schrieb Martin der Zeitung in einer E-Mail.

Die fünfte Staffel von "Game of Thrones" läuft in den USA seit drei Wochen. Die Serie, in der auch die deutsche Schauspielerin Sibel Kekilli ("Gegen die Wand", Kieler "Tatort") mitspielte, hat allein in Amerika im Schnitt etwa 15 Millionen Zuschauer. Sie wird inzwischen in Dutzenden Ländern ausgestrahlt.

Deutsche Fans können die neuesten Folgen zeitgleich zu den USA beim Pay-TV-Sender Sky Go sehen. In "Game of Thrones" kämpfen mehrere mittelalterliche Königreiche um die Vorherrschaft auf dem Kontinent Westeros. (cas)