Washington. Mitarbeiter hätten Fehler bei Gutachten gemacht, so die US-Bundespolizei. Für einige Verurteilte kommt dieses Eingeständnis zu spät.

Die US-Bundespolizei FBI hat Fehler bei der Erstellung von wissenschaftlichen Gutachten eingestanden, die mit zur Verhängung der Todesstrafe führten. FBI-Mitarbeiter hätten bei der Analyse von Haaren unter dem Mikroskop und bei der Erstellung von Laborberichten Fehler gemacht, erklärte das FBI am Sonntag. Es reagierte damit auf einen Bericht der Generalinspektion (OIG) des Justizministeriums vom Juli, dem zufolge mindestens 60 Todesurteile auf fehlerhaften wissenschaftlichen Gutachten oder zweifelhaften Zeugenaussagen basiert haben könnten. Drei der Verurteilten wurden demnach bereits hingerichtet.

Das FBI versicherte nun, diese Fehler würden künftig vermieden. Zusätzlich zur Analyse von Haaren unter dem Mikroskop werde eine DNA-Analyse vorgenommen. Das Justizministerium und das FBI würden sich verpflichten, künftig größtmögliche Genauigkeit bei Haaranalysen und anderen Analysen zu gewährleisten. Dafür würden „bedeutende Mittel“ aufgewandt werden.

Die betroffenen Todeskandidaten würden über die erfolgten Fehler informiert, und es werde dafür gesorgt, dass ihnen Gerechtigkeit widerfahre, hieß es in der FBI-Mitteilung. Die Generalinspektion hatte bereits 1997 in einem Bericht auf schwere Fehler bei Analysen aus einem FBI-Labor hingewiesen. In dem neuen Bericht kritisierte die Generalinspektion nun, dass das FBI daraus nicht die nötigen Lehren gezogen habe. (afp)