Frankfurt/Main. Vorbild „Fast and Furious“: Die Veranstalter des Car-Freitag rasen in Tuning-Autos über normale Straßen. Die Polizei hat sie im Visier.

Es ist ein bundesweites Phänomen: An Karfreitag veranstaltet eine temposüchtige Szene ihren „Car-Freitag“, das Feiern des Mythos Auto und der Geschwindigkeit. Doch einige übertreiben und fahren illegale Autorennen und gefährden dabei andere Verkehrsteilnehmer. So warnt jetzt die Polizei in Hessen die Autonarren und will sie am Karfreitag mit ihren frisierten Wagen genau im Blick behalten. In Limburg werden mehrere Hundert Menschen mit frisierten Wagen erwartet. Weil im vergangenen Jahr rund 2000 getunte Autos ein Gewerbegebiet im Süden der Stadt belagert und den Verkehr lahmgelegt hatten, befürchtet die Polizei am Freitag einen ähnlichen Zulauf. Mit rund 120 Beamten soll den Tunern Einhalt geboten werden.

Geschwindigkeit und Zustand der Autos sollen in Limburg einem Sprecher zufolge kontrolliert werden. Sollten zu viele Autofahrer in die Kreisstadt kommen, will die Polizei die Ausfahrt Limburg-Süd an der Autobahn 3 sperren. Mit Flugzetteln sollen die Tuner gebeten werden, die Feiertagsruhe nicht zu stören. Die Polizei befürchtet trotzdem laute „Schleuder- und Beschleunigungsübungen“ sowie sogenannte Burn-outs, bei denen Reifen durch Durchdrehen in Rauch aufgelöst werden.

Laut dem hessischen Feiertagsgesetz sind am Karfreitag Veranstaltungen unter freiem Himmel verboten. Laut Polizei zählt eine „Vielzahl von Personen und das zur Schau stellen von Kraftfahrzeugen“ als Veranstaltung. Die Stadt droht mit Bußgeldern in dreistelliger Höhe.

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Vor allem über das soziale Netzwerk Facebook hatten sich die Tuning-Fans in Limburg verabredet. Eine entsprechende Seite hatte bis zuletzt mehr als 4000 Sympathisanten. Die Stadt Limburg und die Polizei riefen den Betreiber der Facebook-Seite auf, das Treffen abzusagen. Viele Nutzer wollen sich jedoch nicht daran halten.

In den Großräumen Frankfurt, Kassel oder Darmstadt lagen zunächst keine konkreten Hinweise auf Tuning-Treffen vor. Trotzdem will die Polizei etwa soziale Netzwerke nach Hinweisen auf Treffen oder illegale Autorennen durchforsten. Zudem will man mit wachsamen Augen auf Streife gehen, wie Sprecher ankündigten.

Vorbild für die Car-Freitagsfahrer sind die „Fast and Furios“-Filme mit dem inzwischen verstorbenen Paul Walker. Der Veranstalter eines Car-Freitags hat dazu eingeladen, sich gemeinsam den Actionfilm „Fast and Furious 7“ anzusehen.