Paris/Hamburg. Von den 150 Passagieren des A 320 hat niemand überlebt. Germanwings-Maschine stürzte über Südfrankreich ab. Bundespräsident Gauck bricht Südamerika-Reise ab.

In den französischen Alpen ist am Dienstag ein Airbus der Gesellschaft Germanwings mit 150 Menschen an Bord abgestürzt. Nach Angaben der französischen Polizei hat es keine Überlebenden gegeben. Frankreichs Präsident François Hollande sagte, er werde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonieren. „Es ist eine Tragödie auf unserem Boden“, sagte der Präsident. Nach Angaben des Innenministeriums in Paris wurden in der Gebirgsregion in etwa 2000 Metern Höhe Trümmer der Maschine gesichtet .Laut Germanwings waren 67 Deutsche an Bord.

Hollande sagte, das Flugzeug vom Typ A320 sei in einer entlegenen Alpenregion abgestürzt. Ob Menschen am Boden zu Schaden kamen, könne er noch nicht sagen. Der Chef der Regionalverwaltung, Éric Ciotti, sagte, Rettungsmannschaften seien unterwegs zur Absturzstelle bei Méolans-Revel. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve war auf dem Weg zur Absturzstelle, die in der Nähe eines bekannten Wintersportgebiets liegt. Das Bundesamt für Flugunfalluntersuchung schickte nach Angaben seines Sprechers drei Experten nach Frankreich.

150 Menschen sterben bei Airbus-Absturz

Auch am Mittwochabend gedachten an der Schule der verunglückten Jugendlichen in Haltern zahlreiche Menschen der Opfer
Auch am Mittwochabend gedachten an der Schule der verunglückten Jugendlichen in Haltern zahlreiche Menschen der Opfer © dpa | Rolf Vennenbernd
Mit Anbruch der Nacht mussten die Einsatzkräfte die Suche erneut einstellen
Mit Anbruch der Nacht mussten die Einsatzkräfte die Suche erneut einstellen © Peter Macdiarmid
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge © dpa | Guillaume Horcajuelo
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge © AP | Laurent Cipriani
Die deutsche, die französische und die spanische Flagge an der Unglücksstelle
Die deutsche, die französische und die spanische Flagge an der Unglücksstelle © AFP | ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
Der französische Präsident Francois Hollande (3.v.l-r), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kamen am Mittwochnachmittag am Unglücksort an
Der französische Präsident Francois Hollande (3.v.l-r), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kamen am Mittwochnachmittag am Unglücksort an © dpa | Daniel Karmann
Rajoy, Hollande und Merkel nahe der Unglücksstelle
Rajoy, Hollande und Merkel nahe der Unglücksstelle © AP | Christophe Ena
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Germanwings berichtete, an Bord seien neben den 144 Fluggästen zwei Piloten und vier Flugbegleiter in der Maschine gewesen. Der Airbus war von Barcelona auf dem Weg nach Düsseldorf und zwischen den Orten Digne und Barcelonnette in den Alpen abgestürzt.

Medienberichten zufolge startete der A320 gegen 10 Uhr in Barcelona und sollte planmäßig um 11.55 Uhr in Düsseldorf landen.

Der letzte Airbus A320 ist in Frankreich im Januar 1992 abgestürzt. Germanwings ist die Flugtochter der Deutschen Lufthansa und fliegt meist Ziele innerhalb Europas an.

Der Flughafen Düsseldorf hat eine Hotline unter der Rufnummer 0800-7766350 eingerichtet, an die sich die Angehörigen wenden können. Germanwings hat die Hotline-Nummer 00800-11 33 55 77, das Auswärtige Amt ist unter 030 5000 3000 zu erreichen.

Abendblatt.de hält Sie über den Flugzeugabsturz auf dem Laufenden:

Merkel, Hollande und Rajoy treffen sich an der Unfallstelle

18:24 Uhr: Nach dem Absturz der Airbus-Maschine von Germanwings trifft sich Präsident François Hollande an diesem Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy an der Absturzstelle. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Élyséepalast. Zuvor hatten Merkel und Rajoy jeweils angekündigt, die Unglücksstelle im Südosten Frankreichs besuchen zu wollen.

Steinmeier und Dobrindt in Marseille eingetroffen

17:59 Uhr: Nach dem Absturz eines Airbus A320 der deutschen Fluggesellschaft Germanwings sind Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am späten Dienstagnachmittag in Marseille eingetroffen. Von der südfranzösischen Stadt aus machten sie sich mit einem Helikopter auf den Weg zum Unglücksort in den französischen Alpen, wie aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlautete.

In Marseille waren die beiden Minister zuvor mit der französischen Umweltministerin Ségolène Royal und der spanischen Verkehrsministerin Ana Pastor zusammengetroffen.

Kondolenzbuch im Berliner Dom

17:58 Uhr: Nach dem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen liegt am Mittwoch im Berliner Dom ein Kondolenzbuch aus. Die Kirche trauere mit den Angehörigen der Opfer, teilte der Dom am Dienstag mit. In der Mittagsandacht um 12.00 Uhr werde mit einer Fürbitte der 150 Männer, Frauen und Kinder gedacht, die bei einem der schwersten Abstürze in der deutschen Luftfahrtgeschichte in Südfrankreich wohl alle ums Leben kamen. An Bord der Germanwings-Maschine sollen 67 Deutsche gewesen sein.

Flugschreiber gefunden

17:47 Uhr: Ein Flugschreiber der abgestürzten Germanwings-Maschine ist am Dienstag nach Angaben des französischen Innenministeriums gefunden worden.

Flugverkehr über Absturzstelle unterbrochen

17:31 Uhr: Der Flugverkehr über der Absturzstelle der verunglückten Germanwings-Maschine in Südfrankreich ist nach Angaben der französischen Gendarmerie unterbrochen worden. Der Überflug im Bereich der Unglücksstelle an einem Bergmassiv sei per Anordnung des Präfekten verboten, teilte die Gendarmerie am Dienstag bei Twitter mit. Die Fläche erstrecke sich über mehrere Hektar. Man solle sich der Zone nicht nähern und die Straßen nicht verstopfen, hieß es außerdem in einem weiteren Tweet.

Piloten sehen von weiteren Streikandrohung ab

17:20 Uhr: Angesichts des Absturzes der Germanwings-Maschine in Südfrankfreich verzichten die Piloten der Lufthansa zunächst auf weitere Streikdrohungen. "Der Arbeitskampf ist für uns aktuell kein Thema mehr", sagte der Sprecher der Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, dem "Tagesspiegel" vom Mittwoch. Nun werde "über ganz andere Themen" geredet. In einer Mitteilung der Gewerkschaft warnte Handwerg vor Spekulationen über die Unglücksursache und lehnte Äußerungen zum möglichen Hergang ab.

Erst am Wochenende hatte sich der Flugverkehr der größten deutschen Fluggesellschaft nach einem viertägigen Streik der Piloten wieder weitgehend normalisiert. Germanwings ist eine Tochter der Lufthansa. Nach Bekanntwerden des Absturzes hatte die französische Fluglotsen-Gewerkschaft SNCTA einen von Mittwoch bis Freitag angekündigten Streik abgesagt.

Bürgermeister bestätigt Tod der Schüler und Lehrerinnen

17:18 Uhr: Der Halterner Bürgermeister Bodo Klimpel (CDU) hat bestätigt, dass in dem in Frankreich abgestürzten Germanwings-Airbus 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums der westfälischen Stadt waren. Auf der Boardingliste des Flugzeugs seien die Zehntklässler und ihre Lehrkräfte namentlich erwähnt, sagte Klimpel am Dienstag vor Journalisten. Außerdem habe der Direktor der spanischen Schule, die die Gruppe zu einem Schüleraustausch besucht hatte, bestätigt, dass alle in das Flugzeug eingestiegen seien.

Klimpel sagte, dies sei sicher der "schwärzeste Tag in der Geschichte unserer Stadt". Die Angehörigen würden seelsorgerisch betreut. An der Schule solle am Mittwoch der Unterricht stattfinden und es solle dabei versucht werden, schulintern mit Schülern und Lehrern die Katastrophe aufzuarbeiten.

Wucht macht wenig Hoffnung auf Überlebende

17:01 Uhr: Die Wucht des Aufpralls der Germanwings-Maschine macht nach Ansicht des französischen Innenministers Bernard Cazeneuve wenig Hoffnung auf Überlebende unter den 150 Insassen. Nach seinen Angaben sind Hunderte von Soldaten der Gendarmerie sowie etwa ebenso viele Feuerwehrleute, zehn Helikopter und ein Militärflugzeug rund um den Absturzort in den südostfranzösischen Alpen im Einsatz.

Flugzeug total zerstört

16:36 Uhr: Das in Südfrankreich abgestürzte Flugzeug der deutschen Linie Germanwings liegt nach Angaben eines französischen Abgeordneten komplett in Trümmern. „Das Flugzeug ist total zerstört“, schrieb Christophe Castaner, Abgeordneter der Region Alpes-de-Haute-Provence, am Dienstag bei Twitter. Er habe die Unfallstelle gemeinsam mit Innenminister Bernard Cazeneuve überflogen. „Entsetzliche Bilder in dieser Berglandschaft. Es bleibt nichts außer Trümmern und Körpern.“

Nationalmannschaft spielt in Trauerflor

16:32 Uhr: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird im Länderspiel gegen Australien am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF und im Liveticker auf abendblatt.de) der Opfer gedenken. Wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in Wien mitteilte, läuft die Elf von Bundestrainer Joachim Löw im ersten Länderspiel des Jahres in Kaiserslautern mit Trauerflor auf, vor dem Anstoß wird es eine Schweigeminute geben.

"Das nimmt einem jeden klaren Gedanken, das überschattet alles", sagte Niersbach: "Wir sind den Opfern und deren Familien schuldig, dass wir als Fußballfamilie Anteil nehmen."

16.22 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck bricht wegen des Flugzeugabsturzes in Frankreich seine Südamerika-Reise ab. Gauck reise von der peruanischen Hauptstadt Lima, wo er sich am Dienstag auf Staatsbesuch befand, zurück nach Berlin, teilte das Präsidialamt mit. Gauck wollte eigentlich noch Uruguay besuchen.

Bundespräsident Joachim Gauck sagt während eines Staatsbesuchs in Peru: "Mit größter Bestürzung habe ich von dem schweren Flugzeugunglück erfahren. Meine Gedanken sind bei den Familienangehörigen und Freunden der vielen Opfer. Ihnen gilt meine tief empfundene Anteilnahme. Mögen sie in dieser schweren Zeit Kraft und Trost finden."

Höwedes bestürzt: Freunde und Verwandte in Haltern

16:18 Uhr: Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes hat sich nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich bestürzt gezeigt. An Bord der Unglücksmaschine waren auch 16 Schüler und zwei Lehrer aus dem westfälischen Haltern. „Jeder weiß, dass ich aus Haltern am See komme und dort bis heute viele Freunde und Verwandte habe“, schrieb der Abwehrspieler von Schalke 04 am Dienstag bei Twitter und wünschte „allen Familien und Angehörigen die Kraft dieses zu überstehen“. Höwedes bereitet sich derzeit mit der Nationalmannschaft auf die Länderspiele am Mittwoch gegen Australien in Kaiserslautern und am Wochenende in Georgien vor.

Airbus verfügte über die neueste Technik

16:12 Uhr: Das abgestürzte Germanwings-Flugzeug ist nach Angaben der Fluggesellschaft mit aktuellster Computertechnik ausgestattet gewesen. Ein Technik-Problem, wie es kürzlich bei einer Lufthansa-Maschine aus derselben Airbus-Familie bekanntgeworden war, sei daher bei dem Unglücksflieger nicht zu erwarten. Das sagte der Leiter des Flugbetriebs bei Germanwings, Stefan-Kenan Scheib, am Dienstag in Köln.

Ein Airbus A321 der Lufthansa wäre einem „Spiegel“-Bericht zufolge beinahe auf dem Flug von Bilbao nach München abgestürzt. Auslöser des Zwischenfalls am 5. November 2014 waren dem Artikel zufolge vereiste Sensoren. Sie hätten das Computersystem des Flugzeugs mit falschen Daten gefüttert.

Scheib wollte sich nicht dazu äußern, warum die Maschine vor dem Unglück in einem achtminütigen Sinkflug war. Es könne „viele, viele Gründe“ dafür geben. Das sei „wilde Spekulation“. Wichtig sei nun unter anderem der Fund der sogenannten Blackboxes, also der Flugschreiber.

Schülergruppe in Absturz-Flugzeug

15.49 Uhr: In der Unglücksmaschine hat nach offiziellen Angaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung eine Schülergruppe aus der Stadt Haltern in NRW gesessen. Es seien Austauschschüler eines Spanischkurses der zehnten Klasse zusammen mit zwei Lehrerinnen an Bord der in Frankreich abgestürzten Maschine gewesen, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin und Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Dienstag im WDR. Unklar war zunächst die genaue Zahl der Schüler. Während ein Sprecher der Stadt Haltern von 16 Schülern sprach, sagte eine Sprecherin des Ministeriums, nach ihren Informationen seien es zwölf gewesen.

Löhrmann sagte, "das ist ganz tragisch, das macht fassungslos." Dem Sprecher der Stadt Haltern zufolge kamen bereits zahlreiche Einwohner zu dem betroffenen Joseph-König-Gymnasium. Dort sei eine notfallseelsorgerische Begleitung für die Angehörigen eingerichtet worden. Jeder in Haltern habe gewusst, dass die Kinder am Dienstag aus Spanien zurückkehren sollten, sagte der Sprecher. Es handelte sich demnach um einen Gegenbesuch, Schüler aus Spanien waren laut der Schulhomepage Ende vergangenen Jahres in Haltern.

Kein Notruf abgesetzt

15.43 Uhr: Die französische Flugaufsicht erklärt, dass von dem Flugzeug kein Notruf abgesetzt worden sei. Stattdessen hätten dann die Fluglotsen eine Notsituation erklärt.

Keine Überlebenden bei Germanwings-Absturz

15.19 Uhr: Nach Angaben der französischen Polizei hat es bei dem Absturz eines Airbus A320 der Germanwings in Südfrankreich keine Überlebenden gegeben. Die Bergung der Leichen aus unwegsamen Gelände werde Tage dauern.

67 Deutsche an Bord der Unglücksmaschine

15.14 Uhr: An Bord der abgestürzten Germanwings-Maschine befanden sich nach Angaben von Germanwings 67 Deutsche. Von dieser Zahl gehe die Fluggesellschaft derzeit aus, sagte Germanwings-Manager Thomas Winkelmann auf einer Pressekonferenz am Flughafen Köln/Bonn. Insgesamt waren demnach 144 Passagiere an Bord, darunter zwei Babys, sowie zwei Piloten und vier Mitglieder der Kabinenbesatzung. Ein Germanwings-Team sei am Flughafen Düsseldorf, zu dem die Maschine unterwegs war, im Einsatz, um die Angehörigen zu informieren.

Maschine hatte 58.300 Flugstunden hinter sich

15.08 Uhr: Airbus teilt mit, die abgestürzte A320-Maschine von Germanwings habe insgesamt fast 58.300 Flugstunden absolviert auf rund 46.700 Flügen.

"Wollen uns im Moment nicht an Spekulationen beteiligen"

14.59 Uhr: Der Pilot Markus Wahl, Vorstandsmitglied der Vereinigung Cockpit, erklärt: "Wir wollen uns im Moment nicht an Spekulationen beteiligen, da wir derzeit keine weiteren technischen Informationen haben. Aber es war kein Absturz, bei dem das Flugzeug wie ein Stein vom Himmel fällt. Nach allem was wir wissen, war es ein kontrollierter Gleitflug, wenn man sich die Sinkdaten der Maschine ansieht. Um seriöse Aussagen über den Hergang machen zu können, müssen zuerst der Flugdatenschreiber und der Cockpit-Voice-Rekorder gefunden werden."

Auch Lufthansa nutzt A320 weiter

13.49 Uhr: Neben Air Berlin (siehe frühere Meldung) nutzen auch Lufthansa und die Ferienfluggesellschaft Condor ihre A320-Maschinen nach eigenen Angaben vorerst weiter. Zunächst müsse die Absturz-Ursache geklärt sein, hieß es auf Anfrage. „Im Moment ist nichts anderes geplant“, sagte auch eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter Swiss Air. Der Ferienflieger Tuifly hat keine A320-Maschine im Betrieb.

Internetauftritte im Trauerflor

13.43 Uhr: Germanwings hat seine Internet-Auftritte mit einem schwarzen Trauerlogo versehen. In den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Instagram wurde das vorher gelb-lilafarbene Logo geschwärzt. Bei Facebook reagierten Hunderte Nutzer mit Beileidsbekundungen. Auch die Muttergesellschaft Lufthansa stellte schwarze Logos ein.

Germanwings spricht von 142 Passagieren

Germanwings-Geschäftsführer Oliver Wagner gab am Mittag sichtlich betroffen ein erstes Pressestatement
Germanwings-Geschäftsführer Oliver Wagner gab am Mittag sichtlich betroffen ein erstes Pressestatement © dpa

13.41 Uhr: Germanwings hat bestätigt, dass sich nach bisherigen Erkenntnissen mindestens 142 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord der A 320 befunden haben. Das sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Germanwings-Geschäftsführer Oliver Wagner sprach dagegen von 144 Passagieren. Auch eine Lufthansa-Sprecherin nannte 144 Passagiere.

Steinmeier dankt französischen Behörden

13.38 Uhr: Außenminister Steinmeier dankt den französischen Behörden für ihr rasches und umsichtiges Handeln nach dem Flugzeugabsturz. "Ich habe bereits mit meinem französischen Kollegen Laurent Fabius Kontakt gehabt", erklärte er. "Wir werden auf das Engste zusammenarbeiten. Ich will schon jetzt den französischen Behörden danken, die sofort und umsichtig gehandelt haben".

Kardinal Marx ruft zum Gebet auf

13.35 Uhr: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat „mit großer Bestürzung und tiefem Schmerz“ auf den Absturz reagiert. „Die unfassbare Tragödie lässt Worte versagen. Deshalb rufe ich zum Gebet für Opfer und Angehörige auf. Erbitten wir für sie Gottes Beistand und Trost“, sagte er. „Wir gedenken der Opfer dieses Unglücks, das Menschen plötzlich und unerwartet mitten aus dem Leben gerissen hat.“

Maschine in verschneitem Gebiet zerschellt

13.32 Uhr: Noch einmal wird bestätigt, dass die abgestürzte Germanwings-Maschine in einem schwer zugänglichen, verschneiten Gebiet in den französischen Alpen zerschellt ist. Der Unglücksort im Gebirgsmassiv von Estrop sei "für Fahrzeuge nicht zugänglich", sagte Verkehrs-Staatssekretär Alain Vidalies in Lille. Das Gebiet habe aber mit einem Helikopter überflogen werden können.

Entsetzen am Airport Düsseldorf

13.25 Uhr: Die Nachricht vom Absturz hat bei Angehörigen am Flughafen Düsseldorf Trauer und Entsetzen ausgelöst. An der VIP-Lounge, die der Flughafen für Angehörige und Seelsorger zur Verfügung gestellt hatte, kamen Angehörige mit völlig verweinten Augen an. Auf Fragen von Reportern reagierten sie nicht.

Viele Mitarbeiter am Flughafen hatten aus den Medien von dem Unglück erfahren. „Genau die Strecke bin ich auch schonmal geflogen. Man denkt ja nicht, dass so etwas passiert“, sagte eine Frau.

Steinmeier, Oppermann und Löw trauern

13.22 Uhr: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier spricht von einer schrecklichen Nachricht. "Unsere Gedanken sind bei denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Opfern sind", erklärte Steinmeier am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte in Berlin: „Das ist ein ganz schlimmer Tag für Deutschland.“ Er sei tief betroffen, die Gedanken seien bei den Opfern und Angehörigen. Er habe keine Erkenntnisse über mögliche Ursachen für das Unglück.

Auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw reagierte betroffen. „Es macht mich traurig und wahnsinnig betroffen“, sagte Löw in Frankfurt/Main bei der Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft vor dem Länderspiel gegen Australien am Mittwoch in Kaiserslautern. „Es gibt einem persönlich ein ganz schlechtes Gefühl, weil es keine Chance gibt, dass Menschen überleben“, sagte Löw.

Hollande hat schon mit Merkel telefoniert

13.18 Uhr: Hollande hat in einem ersten Telefonat nach dem Flugzeugunglück Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) seinen Beistand zugesichert. Wie der Elysée-Palast in Paris weiter mitteilte, begaben sich die deutsche Botschafterin in Paris, Susanne Wasum-Rainer, und Innenminister Bernard Cazeneuve zum Ort des Absturzes.

Auch mit dem spanischen Regierungschef Mariano Rajoy hat Merkel bereits telefoniert. Laut Regierungssprecher habe die Kanzlerin alle Termine abgesagt. Sie werde sich am Nachmittag öffentlich äußern.

Airbus will Situation analysieren

13.15 Uhr: Der Hamburger Flugzeughersteller Airbus will nach dem Absturz der A320 so schnell wie möglich die Situation analysieren. „Wir sind informiert worden und tun alles, um die Situation zu analysieren“, sagte eine Airbus-Sprecherin in Hamburg. „Sobald wir mehr Informationen haben, machen wir das bekannt.“ Der Airbus A320 ist das erfolgreichste Airbus-Modell. Von dem Mittelstrecken-Jet sind weltweit fast 3700 Maschinen im Einsatz.

Mehr als 40 Spanier an Bord

13.13 Uhr: Nach Informationen des spanischen Vize-Ministerpräsidenten befanden sich vermutlich 45 Spanier an Bord der abgestürzten Germanwings -Maschine.

Dobrindt reist zur Absturzstelle

Ein Mann verfolgt auf der Seite
Ein Mann verfolgt auf der Seite "flightradar24" die Route des Unglücksfluges © dpa

13.11 Uhr: Auch deutsche Experten wollen sich an der Klärung der Ursache beteiligen. Wie das Bundesverkehrsministerium mitteilt, sind Fachleute der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung bereits auf dem Weg zur Unglücksstelle. Auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plant, sich an Ort und Stelle ein Bild von der Lage zu machen. Er steht mit seinem französischen Amtskollegen in engem Kontakt, wie ein Ministeriumssprecher in Berlin sagte.

Notfallseelsorger am Düsseldorfer Flughafen

13.07 Uhr: Am Düsseldorfer Flughafen ist die psychosoziale Notfallversorgung im Einsatz. Die Mitarbeiter kümmerten sich um Angehörige und Abholer von Passagieren der Maschine, die offenbar auf dem Weg nach Düsseldorf verunglückte, wie der Sprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland sagte. Zu der Notfallversorgung gehören unter anderem die evangelische Airportseelsorge und die Notfallseelsorge der evangelischen und katholischen Kirche in Düsseldorf. Eine Sprecherin des Flughafens Düsseldorf erklärte, man verfüge zurzeit noch über keine gesicherten Informationen.

Offiziell: Keine Überlebenden

13.03 Uhr: Alle Menschen an Bord der Unglücksmaschine sind ums Leben gekommen. "Es gibt keinen Überlebenden", sagte der für Verkehr zuständige Staatssekretär Alain Vidalies im nordfranzösischen Lille. Das Flugzeug auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf hatte vermutlich 148 Menschen an Bord, darunter sechs Besatzungsmitglieder.

Air Berlin fliegt weiter mit A320

12.54 Uhr: Air Berlin nutzt seine A320-Maschinen von Airbus auch nach dem Absturz in Frankreich vorerst weiter. „Unser Flugbetrieb geht normal weiter“, sagte ein Sprecher am Dienstag. „Es gibt keine weitergehenden Informationen zu Airbus-Flugzeugen.“ Die Flotte der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft umfasst 148 Maschinen, davon 42 des Typs A320 und 17 der Langversion A321. Eine A320 der Germanwings war am Dienstag in Frankreich abgestürtzt.

Absturzstelle schwer zugänglich

12.48 Uhr: Die Absturzstelle befindet sich in schwer zugänglichem Gebiet. Hollande sagte in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung, die Absturzstelle sei nur schwer zugänglich. Berichten zufolge handelt es sich um das Bergmassiv Les Trois Evêchés im Südosten Frankreichs. Die Stelle könne vermutlich nur mit Hubschraubern und zu Fuß erreicht werden, sagte ein Bergführer dem Sender BFMTV.

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Auswärtiges Amt richtet Krisen-Hotline ein

12. 40 Uhr: Die Bundesregierung hat nach dem Absturz einer Germanwings-Passagiermaschine in Südfrankreich einen Krisenstab eingerichtet. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte am Dienstag in Berlin, das Auswärtige Amt stehe „in engstem Kontakt“ zu den französischen Behörden. Zu möglichen deutschen Todesopfern machte er zunächst keine Angaben. Er sagte: „Dazu kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts sagen.“ Steinmeier ergänzte: „In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder Besatzungsmitgliedern sind.“ Unter der Rufnummer 030 -5000 3000 richtete das Auswärtige Amt eine Krisen-Telefonnummer ein.

Schutz der Angehörigen am Flughafen Düsseldorf

12.34 Uhr: Am Flughafen Düsseldorf sind nach dem Flugzeugabsturz kaum wartende Angehörige vor dem Germanwings-Schalter zu sehen. Nach Angaben von Mitarbeitern waren sie bereits in einen von der Öffentlichkeit abgeschirmten Bereich geleitet worden. Notfallseelsorger standen bereit. An den Anzeigetafeln war der Germanwingsflug mit der Nummer 4U9525 aus Barcelona noch ausgewiesen, jedoch ohne nähere Hinweise. In der Ankunftshalle herrschte ansonsten normaler Betrieb, viele Passagiere hätten von dem Absturz noch gar nichts mitbekommen.

Abgestürzter Airbus war über 24 Jahre alt

12.09 Uhr: Die in den französischen Alpen abgestürzte Airbus-Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings war mehr als 24 Jahre alt. Nach Informationen der Website Airfleets.net war die Maschine vom Typ A320 am 6. Februar 1991 an die Lufthansa ausgeliefert worden. Zwischenzeitlich war der Jet mit 147 Sitzplätzen und der Kennung D-AIPX unter dem Städtenamen „Mannheim“ unterwegs. Ihren Jungfernflug hatte sie am 29. November 1990. (HA/dpa/afp/rtr/ap/epd)