Düsseldorf. Geht bei der Verhütung etwas schief, kann die „Pille danach“ als Notnagel dienen. Nun sollen bald zwei Präparate rezeptfrei zu haben sein.

Die „Pille danach“ soll bald ohne Rezept erhältlich sein. Der Bundesrat wollte am Freitag der Aufhebung der Rezeptpflicht und zugleich einem Versandhandelsverbot mit großer Mehrheit zustimmen. Das erwartete Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Als „Pille danach“ zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft sind in Deutschland zwei Präparate zugelassen. Nach bisheriger Planung sollen sie ab 15. März auch ohne vorherige Verschreibung eines Arztes in den Apotheken erhältlich sein. Brüssel hatte entschieden, dass die „Pille danach“ in der gesamten Europäischen Union (EU) rezeptfrei erhältlich sein soll.

Besorgt sich ein Mädchen oder eine Frau die „Pille danach“ künftig ohne Rezept, muss sie das Präparat allerdings selbst bezahlen. Ein Anspruch auf Kostenübernahme durch die Krankenkassen besteht nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit nur mit Rezept und für Frauen und Mädchen unter 20 Jahre.

NRW will am Freitag - wie wohl die große Ländermehrheit - gegen einen Bezug via Versandhandel stimmen. Die „Pille danach“ müsse schnell zur Verfügung stehen, sagte Steffens. Ein Anwendungserfolg sei am wahrscheinlichsten, je früher die Einnahme erfolge. Der Versandhandel könne auch keine persönliche Beratung sicherstellen.