London. Der frühere britische Glam-Rocker Gary Glitter ist wegen sexuellen Missbrauchs von drei minderjährigen Mädchen zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Mit der Haftstrafe müsse der 70-Jährige für eine versuchte Vergewaltigung und andere Taten büßen, die er zwischen 1975 und 1980 auf dem Höhepunkt seines Ruhms begangen habe, urteilte am Freitag ein Gericht in London. Er entging damit einer lebenslangen Haftstrafe.

Bereits Anfang Februar hatten die Geschworenen des Gerichts Glitter wegen einer versuchten Vergewaltigung, vier Fällen anderer sexueller Übergriffe und eines Falls von sexuellen Handlungen mit einer unter 13-Jährigen schuldig gesprochen. Ihm hatte eine lebenslange Haftstrafe gedroht, Richter Alistair McCreath hielt aber 16 Jahre Gefängnis für angemessen.

Glitter, der mit bürgerlichem Namen Paul Gadd heißt, habe seinen Opfern „echten und anhaltenden Schaden zugefügt“, sagte McCreath bei der Strafmaßverkündung. Dabei habe der Musiker einzig aus dem Grund gehandelt, „sexuelle Befriedigung für Sie selbst in einer vollkommen unangemessenen Weise zu bekommen“. Der Angeklagte, der zur Urteilsverkündung in einem Mantel aus schwarzem Samt erschien, nahm das Urteil gefasst auf. Bei dem Gerichtstermin waren auch Fans von Glitter anwesend. Der nun beendete Prozess stand im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den verstorbenen Fernsehstar Jimmy Savile wegen Kindesmissbrauchs.