Die Flugzeug-Katastrophe von Los Llanos nahe Madrid forderte ein weiteres Todesopfer. Die Maschine vom Typ F-16 stürzte während eines Nato-Manövers ab und krachte in eine Flugzeughalle.

Madrid. Einen Tag nach dem Absturz eines Kampfflugzeuges auf einen spanischen Militärstützpunkt hat sich die Zahl der Toten auf elf erhöht. Wie das Madrider Verteidigungsministerium mitteilte, erlag ein französischer Soldat am Dienstag seinen schweren Verletzungen. Bei dem Unglück am Montag in der Nähe von Albacete im Südosten Spaniens waren neben neun französischen Militärs zwei griechische Piloten ums Leben gekommen. 20 Soldaten aus Frankreich und Italien wurden verletzt.

Das Flugzeug vom Typ F-16 der griechischen Luftwaffe hatte auf dem Stützpunkt an einem Ausbildungsprogramm der Nato teilgenommen. Es verlor nach Ministeriumsangaben unmittelbar nach dem Start an Schub und stürzte auf eine Parkfläche, auf der andere Maschinen abgestellt waren und für ihre Starts vorbereitet wurden. Bei den Toten handelte es sich um die beiden griechischen Piloten des Unglücks-Jets sowie acht französische Soldaten, wie der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy im TV-Sender Telecinco mitteilte. Zehn der Verletzten seien Italiener, elf Franzosen, sagte er. Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian plant für Dienstag eine Reise zu dem Unglücksort.

„Nach ersten Erkenntnissen” des Bundesverteidigungsministeriums waren keine Deutschen betroffen. Es gebe bislang keine Angaben über tote oder verletzte Deutsche, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Deutsche Soldaten seien aber auf der Basis stationiert. Ihre Zahl gab der Sprecher mit „unter 30” an.

Augenzeugen berichteten, nach dem Absturz der Maschine hätten sich eine oder mehrere Explosionen ereignet. Mehrere abgestellte Flugzeuge seien in Flammen aufgegangen. Mindestens fünf Maschinen seien beschädigt oder zerstört worden, hieß es. Über der Unglücksstelle stieg eine dunkle Rauchwolke auf. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Madrid hatte Griechenland vier Kampfflugzeuge zu dem Nato-Kurs nach Spanien geschickt.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete den Absturz als „Tragödie”. „Ich bin tieftraurig über das Unglück”, sagte Stoltenberg einer Mitteilung zufolge in Brüssel. Das Unglück treffe die „gesamte Nato-Familie”, da Menschen aus mehreren Nationen ums Leben kamen. Ebenso wie Stoltenberg erklärten auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und Spaniens Regierungschef Rajoy den Hinterbliebenen ihr Beileid.