Einige der Passagiere waren noch an ihre Sitze geschnallt, als sie gefunden wurden. Die Taucher konnten noch immer nicht zum Flugzeugrumpf vordringen. Dort werden mehr Opfer vermutet.

Pangkalan Bun. Indonesische Taucher haben aus Wrackteilen der abgestürzten AirAsia-Maschine sechs weitere Leichen geborgen. Die Toten seien in der Nähe des Flugzeugrumpfs unter Schlamm begraben gefunden worden, sagte ein Koordinator der Rettungsarbeiten, S.B. Supriyadi, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Einige der Passagiere seien noch in den Sitzen angeschnallt gewesen. Den Einsatzkräften gelang es erneut nicht, zu dem am Meeresgrund liegenden Flugzeugrumpf vorzudringen.

Bei den geborgenen Todesopfern handele es sich um sechs Erwachsene – vier Frauen und zwei Männer, führte Koordinator Supriyadi aus. Sie wurden vermutlich bei dem Absturz samt ihrer Sitze aus der Maschine geschleudert. Die Leichen seien nach Pangkalan Bun auf der Insel Borneo gebracht worden, wo sich das Hauptquartier der Einsatzkräfte befindet.

Die Bergungsarbeiten im Meer gestalten sich wegen der rauen See und starken Strömungen schwierig, erst 59 Leichen wurden gefunden. Die meisten Todesopfer werden im Rumpf des Flugzeugs vermutet, der wegen der schlechten Sicht unter Wasser von den Tauchern noch nicht erreicht wurde. Koordinator Supriyadi hatte sich am Donnerstag optimistisch geäußert, dass die Taucher den Flugzeugrumpf im Laufe des Tages erreichen würden. Später musste er einräumen, dass dies erneut nicht gelungen sei.

Der Airbus A320-200 der Billigfluggesellschaft AirAsia war am 28. Dezember auf dem Weg von Surabaya auf der indonesischen Hauptinsel Java nach Singapur mit 162 Menschen ins Meer gestürzt. Die Flugschreiber der Maschine wurden vergangene Woche geborgen, ihre Daten werden derzeit von Experten ausgewertet.

Der indonesische Verkehrsminister Ignasius Jonan hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sich die AirAsia-Maschine kurz vor ihrem Absturz in einem ungewöhnlich rasanten Steigflug befunden habe. Dann sei es offenbar zu einem Strömungsabriss gekommen. Einen Anschlag als mögliche Absturzursache hatten die Ermittler zuvor bereits ausgeschlossen. Sie gehen inzwischen von einem möglichen Pilotenfehler oder einem technischen Defekt als wahrscheinlichen Absturzursachen aus.