Seit die Nominierungen für den Oscar 2015 verkündet wurden, diskutiert Twitter die Frage: Ist es rassistisch, dass so wenige Farbige in der Auswahl sind? Auch ein anderer Aspekt sorgt noch für Kritik.

Los Angeles. Auf Twitter kochte die Debatte schnell hoch. Nur Minuten nachdem die Nominierungen für die diesjährige Oscar-Vergabe klar waren, hagelte es Kritik. Das Hashtag #OscarsSoWhite wurde innerhalb kürzester Zeit zum Twitter-Trend.

Die Nominierungen für die Verleihung der 87. Academy Awards würden zeigen, dass sich in Sachen Gleichberechtigung in Hollywood nichts tut. Noch im vergangenen Jahr hatte es mit dem Oscar für den besten Film für 12 Years A Slave“ ganz anders ausgesehen.

Doch dieses Jahr sieht es so aus: Wenn am 22. Februar in Los Angeles die 20 Kandidaten der vier Darstellerkategorien präsentiert werden, sehen die Zuschauer ausschließlich weiße Gesichter. In der Kategorie „Beste Regie“ oder „Bestes Drehbuch“ ist außerdem auch keine einzige Frau nominiert. Es seien die „weißesten Oscars“ seit Jahren.

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Bürgerrechtler, darunter der bekannte Reverend Jesse Jackson, übten Kritik an der Liste der Nominierten. Er twitterte: „Es gibt kein Defizit an Talent. Es gibt nur ein kulturelles Defizit und eines an Gelegenheiten.“

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David Oyelowo, der Star in „Selma“, und Ava DuVernay, die Regisseurin des Films, wurden beide trotz ihrer Golden-Globe-Nominierungen nicht für den Oscar nominiert. Ava DuVernay ist die erste farbige Frau, die bei den Golden Globes für die Kategorie „Beste Regie“ nominiert wurde. Und das, obwohl Historiker das Drama über Martin Luther King und den Kampf um das uneingeschränkte Wahlrecht für alle Amerikaner wegen vermeintlicher historischer Ungenauigkeiten kritisiert hatten.

Die Academy-Präsidentin Cheryl Boone Isaacs, sie ist die erste Schwarze, die der Academy vorsteht, freute sich „unglaublich, dass ,Selma‘ für die Kategorie ,Bester Film‘ nominiert wurde“. O’Neil hält es allerdings für sehr unwahrscheinlich, dass DuVernays Werk den Oscar in der Kategorie bekommen wird, da es in keiner anderen nominiert wurde.

Aber nicht nur die Frage der Hautfarbe, sondern auch die des Geschlechts gibt Anlass zur Kritik: Alle Filme in der Kategorie „Bester Film“ – „American Sniper“, „Birdman“, „Boyhood“ „The Grand Budapest Hotel“, „The Imitation Game“, „Selma“, „The Theory Of Everything“ und „Whiplash“ – sind männerdominierte Geschichten mit männlichen Hauptrollen.