Mehr als ein Jahrzehnt fehlte von „Beagle 2“ jede Spur. Vermutlich auf dem Planeten zerschellt, glaubten Experten. Jetzt zeigen Fotos: Der Marsroboter hat es an sein Ziel geschafft – als erster aus Europa überhaupt.

London. Rund zwölf Jahre nach dem Verschwinden der Marssonde „Beagle 2“ hat sich die Mission doch noch als Teilerfolg entpuppt: Der britische Landeroboter befindet sich auf dem Mars. Eine Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa hat Bilder der verschollenen Landeeinheit auf dem roten Planeten gemacht, wie die Europäische Weltraumbehörde Esa am Freitag mitteilte. Damit ist „Beagle 2“ die erste europäische Sonde, die auf dem Mars gelandet ist – auch wenn sie danach nie wieder Daten an die Erde übermitteln konnte.

„Beagle 2“ war Teil einer Esa-Marsmission und auf dem Weg zu unserem Nachbarplaneten an Weihnachten 2003 spurlos verschwunden. Wochen später hatte die Esa die Marssonde offiziell für verloren erklärt. Experten glaubten lange, der 60 Millionen Euro teure Roboter sei möglicherweise zu schnell unterwegs gewesen und auf der Oberfläche des Planeten zerschellt.

Nasa-Bilder zeigen „Beagle 2“

Jetzt zeigen die Nasa-Bilder aus den Jahren 2013 und 2014, dass „Beagle 2“ – benannt nach Charles Darwins berühmtem Entdeckerschiff „HMS Beagle“ – ziemlich heil geblieben ist bei der Landung. Ein technischer Defekt habe wohl lediglich verhindert, dass das Gerät mit der Erde kommunizierte, sagte Mark Sims von der Universität Leicester, der das „Beagle 2“-Projekt geleitet hatte, am Freitag auf einer Pressekonferenz in London.

Es könne sogar sein, dass der Roboter noch funktioniere – unklar sei, wie viele Solarkollektoren sich nach der Landung wie geplant geöffnet hätten. Allerdings sei es nicht möglich, „Beagle 2“ und seine Daten zu bergen, ergänzte Sims.