Die des Anschlags auf „Charlie Hebdo“ Verdächtigten überfielen eine Tankstelle in Nordfrankreich. Offenbar halten sie sich weiter in der Region auf und könnten sich in einem Waldstück versteckt haben.

Paris. Nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ am Mittwoch läuft in Frankreich die Suche nach den Verdächtigen auf Hochtouren. Sie hatten in Paris die Redaktion gestürmt und gezielt zehn Mitarbeiter erschossen. Auf ihrer Flucht starben zwei Polizisten.

Mittlerweile hat die Polizei mehrere Verdächtige festgenommen. Sie sucht aber als Hauptverdächtige die beiden Brüder Chérif (32) und Said K. (34). Die Attentäter hatten auf der Flucht einen Personalausweis im Fluchtwagen gelassen, als sie am Rande der Hauptstadt das Auto wechselten.

Der nach dem Anschlag ebenfalls gesuchte 18 Jahre alte Schwager der beiden Brüder hat sich am Mittwochabend der Polizei gestellt. Er soll seine Unschuld beteuern.

Am Donnerstag gab es eine weitere Schießerei am Rande von Paris. Ob die Taten in einem Zusammenhang stehen, ist unklar. Zwei Polizisten wurden angeschossen, eine Beamtin erlag ihren Verletzungen, ihrem Kollegen soll es bereits besser gehen.

Auf der Flucht sollen die beiden Männer auch eine Tankstelle überfallen haben. Die Polizei durchsuchte am Donnerstagabend mehrere Häuser in Ortschaften im Nordosten von Paris.

Abendblatt.de hält Sie über die Ereignisse nach dem Attentat auf dem Laufenden:

+++ CNN: Ein Attentäter war zu Terror-Training im Jemen +++

23.37 Uhr: Einer der beiden islamistischen Attentäter von Paris ist nach Informationen von CNN zum Terror-Training im Jemen gewesen. Dort habe er vor wenigen Jahren an der Ausbildung örtlicher Al-Kaida-Einheiten teilgenommen. Dies hätten französische Sicherheitskräfte ihren US-Kollegen mitgeteilt, berichtete CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Zugleich hieß es, auch die USA hätten die beiden Attentäter im Visier gehabt. So hätten die beiden Franzosen unter anderen auf einer No-Fly-Liste gestanden, was ihnen Flüge in den USA untersagte. Im Jemen beherrscht die Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) ganze Landstriche und verübt immer wieder schwere Anschläge, zuletzt vor allem auf die schiitischen Huthis.

+++ Schweigeminute im Sicherheitsrat +++

23.23 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat hat mit einer Schweigeminute an die Opfer des Terroranschlags auf das Satireblatt „Charlie Hebdo“ erinnert. Zum Auftakt einer Sitzung zum Thema Afrika erhoben sich die 15 Mitglieder des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen zum Gedenken von ihren Plätzen, Dutzende weitere Diplomaten taten es ihnen nach.

Der französische UN-Botschafter François Delattre sagte zuvor, die Geste sei „eine sehr bewegende Demonstration der Einheit und Solidarität nicht nur mit Frankreich, sondern auch mit Blick auf unseren gemeinsamen Kampf gegen Terrorismus und für die Presse- und Meinungsfreiheit.“

+++ Suche soll in der Nacht fortgesetzt werden +++

22.51 Uhr: Auch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag soll die Suche nach den Attentätern fortgesetzt werden. Dabei sollen fünf Hubschrauber mit Wärmebildkameras eingesetzt werden, berichtet lefigaro.fr.

+++ Houellebecq will neuen Roman nicht mehr bewerben +++

22.45 Uhr: Michel Houellebecq will seinen islamkritischen Roman „Soumission“ (Unterwerfung) zunächst nicht mehr bewerben. Der Autor sei tief betroffen vom Tod seines Freundes Bernard Maris, der bei dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ getötet wurde, sagte Houellebecqs Agent. Nach Informationen des Nachrichtensenders France Info will der Schriftsteller Paris in Richtung eines geheim gehaltenen Orts verlassen. Sein Agent wollte dies laut AFP aber nicht bestätigen.

+++ Polizei zieht sich nach Suchaktion aus Wald zurück +++

22.23 Uhr: Die Polizei hat ihre Suche nach den islamistischen Attentätern in einem Wald in Nordfrankreich beendet. Wie das Blatt „Le Monde“ schreibt, seien zahlreiche Polizeiautos am späten Donnerstagabend abgefahren. Über die Ergebnisse der Fahndung in dem Waldstück bei Longpont in der Picardie sei aber noch nichts bekannt. Ob sich das Großaufgebot der Polizei nun ganz aus der Gegend zurückzieht, war ebenfalls noch unklar. „Le Monde“ berichtete weiter, es sei nicht bestätigt, dass das Fluchtauto der Attentäter dort tatsächlich gefunden wurde.

+++ Bürger zu Solidaritätsmarsch aufgerufen +++

21.25 Uhr: Parteien, Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen rufen die Franzosen zu einem Solidaritätsmarsch am Sonntag auf. In einem gemeinsamen Text heißt es: „Wir sind Charlie – lasst uns die Werte der Republik verteidigen.“ Mit dabei sind die regierenden Sozialisten von Präsident François Hollande sowie die konservative UMP von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy. Der Anschlag islamistischer Terroristen mit zwölf Toten stelle die republikanischen Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit infrage. Die rechtsextreme Front National wurde nicht zu dem Bündnis eingeladen. Parteichefin Marine Le Pen beklagte, die FN werde als einzige Partei ausgeschlossen.

+++ 88.000 Beamte im Einsatz +++

20.37 Uhr: Die Regierung mobilisierte am Donnerstag landesweit 88.000 Einsatzkräfte, um die mit Maschinenpistolen bewaffneten Attentäter zu fassen und weitere Terrorakte zu unterbinden. 30 Stunden nach dem Anschlag bleiben die verdächtigen Brüderjedoch flüchtig.

+++ Polizei setzt Spürhunde im Wald ein +++

20.18 Uhr: Die Einsatzkräfte, die die mutmaßlichen Attentäter in einem Wald suchen, setzen Spürhunde ein.

+++ Eiffelturm löscht seine Lichter +++

20.10 Uhr: In Gedenken an die bei dem Anschlag getöteten Menschen bleibt der Eiffelturm am Donnerstag für fünf Minuten unbeleuchtet.

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+++ Gesuchter Said K. als Angreifer identifiziert +++

19.26 Uhr: Der nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ gesuchte Said K. ist nach Angaben des französischen Innenministers Bernard Cazeneuve als einer der Angreifer identifiziert.

+++ 90 Zeugen vernommen +++

19.14 Uhr: Mittlerweile wurden laut des französischen Innenministeriums 90 Zeugen gehört. Die französische Polizei hat inzwischen neun Verdächtige aus dem Umfeld der Attentäter festgenommen. Das gab Innenminister Bernard Cazeneuve bekannt. Am Morgen waren es laut Medienberichten erst sieben gewesen.

+++ 200 Zeichner erklären sich solidarisch +++

18.56 Uhr: Nach dem Mordanschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ bekunden rund 200 Karikaturisten, Cartoonisten und Comiczeichner aus dem deutschsprachigen Raum ihre Anteilnahme und Solidarität mit der Redaktion. Darunter sind bekannte Namen wie BeCK, Hurzlmeier, Til Mette sowie Michael Sowa und Hans Zippert. In einer Erklärung heißt es: „Dieser Anschlag war ein Anschlag auf die Freiheit der Presse, auf die Freiheit der Rede und die Freiheit der Kunst. Ein Anschlag auf das Herzstück jeder freiheitlichen Gesellschaft, die Grundlage unserer Arbeit. Wir werden uns auch in Zukunft nicht davon abhalten lassen, das zu veröffentlichen, was wir für richtig halten.“

„Charlie Hebdo“ war mehrfach wegen Mohammed-Karikaturen in die Kritik geraten und angefeindet worden. Erst am Dienstag hatte die Zeitschrift eine Karikatur veröffentlicht, auf der ein islamistischer Terrorist mit einer umgehängten Kalaschnikow auf dem Rücken sagt: „Noch immer kein Attentat in Frankreich, aber man hat ja noch Neujahrswünsche.“

+++ Sondersendungen zum Anschlag auf „Charlie Hebdo“ +++

18.39 Uhr: Am Abend zeigen die öffentlich-rechtlichen Sender Sondersendungen und Specials über den islamistischen Terror in Frankreich, die Jagd nach den Attentätern und die Folgen aus dem Anschlag auf die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" berichten.

Mehr Informationen zu den Sendungen finden Sie hier.

+++ Einsatzkräfte suchen Attentäter in Wald +++

18.12 Uhr: Laut Informationen des Nachrichtenportals lemonde.fr blieb die Suche in Corcy ohne Erfolg. Die Einsatzkräfte setzen die Suche nach den beiden Männern nun vermutlich in dem nah gelegenen Wald Forêt de Longpont fort. Jugendliche Informanten aus Corcy hätten gesagt, dass die "Typen doch eh weg sind oder sich im Wald verstecken". Eine Straße, die in den Wald führt, sei gesperrt.

+++ „Charlie Hebdo“ im Internet für 100.000 Euro angeboten +++

18.05 Uhr: Nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ entsteht im Internet ein reger Handel mit der aktuellen Ausgabe der französischen Satire-Zeitung – mit teils astronomischen Preisen. Exemplare der Wochenzeitung – nach dem Anschlag rasend schnell an den Kiosken ausverkauft – wurden auf der Auktionsplattform Ebay in der Rubrik „Sofort-Kaufen“ für teilweise 100.000 Euro angeboten.

Bei Versteigerungen lagen die Gebote für das „Charlie Hebdo“-Heft Nummer 1177 am Donnerstagnachmittag in einem Fall bei 75.000 Euro. Das bedeutet aber nicht, dass die Zeitung letztlich tatsächlich zu dem Preis verkauft wird, weil der Höchstbietende noch einen Rückzieher machen kann. „Charlie Hebdo“ war diese Woche mit einer Auflage von 60.000 Exemplaren in den Handel gekommen.

Der Verkauf der Zeitungen im Netz sorgte teilweise für Unmut bei Internetnutzern, die den Handel als verwerflich brandmarkten. Ein Twitter-Nutzer schrieb etwa: „Business ist business, das ist traurig.“

+++ 65 Menschen bei Anschlag traumatisiert +++

17.45 Uhr: Die Gesundheitsbehörde in Paris hat Informationen über weitere Opfer der Schießerei am Mittwoch bekannt gegeben. Wie lemonde.fr mitteilte, wurden vier Menschen lebensgefährlich verletzt und inzwischen operiert. Sieben weitere wurden schwer verletzt, 65 Menschen erlitten ein Trauma. Sie werden psychologisch betreut.

+++ Attentäter angeblich zuvor bereits verurteilt +++

17.20 Uhr: Der 32-jährige Chérif soll als Islamist zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, berichten Medien. Unklar ist, ob er auch als Kämpfer im Irak war.

+++ Berichte über Durchsuchungen in kleinem Dorf +++

16.54 Uhr: Mehrere Twitter-Nutzer berichten gerade von Hausdurchsuchungen in dem kleinen Dorf Corcy. Es liegt in der Nähe der Orte Crépy-en-Valois und Villers-Cotterêts im Nordosten von Paris. Beide Orte waren zuvor bereits von der Polizei als mögliche Aufenthaltsorte der Tatverdächtigen des Anschlages auf „Charlie Hebdo“ genannt worden.

In der Gegend hatten die beiden flüchtigen Terroristen am Mittag ein weiteres Fluchtauto stehengelassen. Die bereits für den Großraum Paris geltende oberste Sicherheitsstufe gegen Attentate wurde auf die Region ausgeweitet.

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+++ Asterix und Obelix verbeugen sich +++

16.27 Uhr: Asterix-Zeichner Albert Uderzo (87) hat die ihm eigene Form gewählt, um sich von den vier ermordeten Cartoon-Kollegen des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ zu verabschieden: In einer via Twitter verbreiteten Zeichnung Uderzos verbeugen sich seine legendären Figuren Asterix und Obelix nach dem Anschlag tief. Sie haben ehrfürchtig ihre Helme abgenommen und halten voller Kummer die Augen geschlossen. Asterix trägt eine Rose. Idefix, der kleine Hund, dreht dem Betrachter geknickt den Kopf zu.

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+++ Spezialkräfte durchsuchen kleines Gebiet +++

16.05 Uhr: Nach Informationen der französischen Zeitung „Le Figaro“ durchsuchen Spezialkräfte der Polizei derzeit ein Gebiet von 20 mal 15 Kilometern rund um den Ort Crépy-en-Valois. Dort sollten sich die Verdächtigen nach letzten Informationen aufhalten. Auch Hubschrauber sind im Einsatz.

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+++ Abgeordnete singen nach Schweigeminute die Marseillaise +++

15.20 Uhr: Nach der Schweigeminute im Parlament sangen die Abgeordneten der Nationalversammlung die französische Nationalhymne, um die Einigkeit des Landes nach dem Terroranschlag zu betonen.

+++ Planten die Männer weitere Taten? +++

14.55 Uhr: Die Polizei hat in dem Fluchtauto der mutmaßlichen Attentäter in Paris Molotowcocktails und Dschihad-Flaggen gefunden. Es gehe um etwa zehn Brandsätze und Fahnen, mit denen zum Heiligen Krieg aufgerufen werde. Bei ihrer Flucht ließen die Männer das Auto nach einem Unfall mit einem anderen Wagen zurück.

+++ Google schaltet Banner +++

14.22 Uhr: Der Suchmaschinenkonzern zeigt sich nach dem Attentät in Paris solidarisch zu der Satirezeitung. Auf der französischen Startseite von Google prangt ein kleinen schwarzes Bild mit dem Spruch „Je suis Charlie“ mit dem Menschen in aller Welt derzeit ihre Sympathie zeigen.

+++ Verdächtige in bestimmtem Ort vermutet +++

14.05 Uhr: Nach Informationen von France 3 Picardie sollen sich die beiden Verdächtigen in einer Wohnung in Crépy-en-Valois, in der Region l'Oise verschanzt haben, dies bestätigte die Polizei nicht. Sie sagte aber, dass in der Gegend von Villers-Côtterets im nordfranzösischen Département Aisne am Nachmittag Beamte der Anti-Terror-Polizeieinheit RAID und der Gendarmerie-Sondereinheit GIGN im Einsatz waren.

+++ Einfallstraßen nach Paris gesichert +++

13.45 Uhr: Die französische Zeitung „Le Figaro“ meldet, dass die Einfallstraßen von Paris gesichert sind, bewaffnete Polizisten und Beamte in Zivil seien darauf vorbereitet, mit den Tatverdächtigen des Anschlags auf „Charlie Hebdo“ in Kontakt zu kommen. Derzeit wird darüber spekuliert, ob die beiden Männer wieder auf dem Weg nach Paris sind.

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+++ „Charlie Hebdo“ soll kommende Woche erscheinen +++

13.22 Uhr: Trotz Anschlags soll die französische Satire-Zeitung in der kommenden Woche erscheinen. „Wir werden weitermachen“, sagte der „Charlie Hebdo“-Autor Patrick Pelloux. „Wir haben uns entschieden, kommende Woche eine Ausgabe herauszugeben. Wir sind alle einverstanden.“ Die Mitarbeiter der Zeitung würden von zu Hause aus arbeiten, da die Redaktionsräume wegen der laufenden Ermittlungen nicht genutzt werden könnten. Unter den Opfern der Attacke sind acht Mitarbeiter der Zeitung, unter ihnen ihr langjähriger Leiter Stéphane Charbonnier – mit Künstlernamen Charb – und vier weitere Karikaturisten. Pelloux betonte, die Zeitung werde sich nicht unterkriegen lassen. „Das ist sehr hart, wir alle sind voller Leid, Schmerz, Angst“, sagte er. „Aber wir machen es trotzdem, denn die Dummheit wird nicht gewinnen. Charb hat immer gesagt, dass die Zeitung erscheinen müsse, koste es, was es wolle. Die neue Ausgabe solle mit einer Auflage von einer Million statt 60.000 Exemplaren erscheinen, jedoch nur acht statt der gewohnten 16 Seiten haben.

+++ Sogar die Autobahn-Schilder tragen den solidarischen Schriftzug +++

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+++ Verdächtige sollen Tankstelle überfallen haben +++

12.29 Uhr: Die als Haupttäter von Paris verdächtigten Brüder Chérif (32) und Said K. (34) sollen einen Tankstelle bei dem Ort Villers-Cotterêt überfallen haben. Der Tankwart habe die maskierten und bewaffneten Männer eindeutig erkannt, wie französische Medien berichteten. Polizeieinheiten sind auf dem Weg in die Region. Bei dem Raub an einer Nationalstraße stahlen zwei maskierte Männer Benzin und Essbares.

+++ Netanjahu fordert „weltweite Reaktion“ gegen Islamisten +++

12.17 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Anschlag in Paris zu einer „weltweiten Reaktion“ gegen radikale Islamisten aufgerufen. „Mit Entschlossenheit und Einigkeit können wir diese Bedrohung unserer gemeinsamen Zivilisation besiegen“, sagte er. „„Israel wird von denselben Kräften angegriffen, die Europa angreifen. Israel steht Europa bei. Europa muss Israel beistehen.“

+++ „Hamburger Morgenpost“ lässt Verlagsgebäude bewachen +++

11.40 Uhr: Die „Hamburger Morgenpost“ hat einen Tag nach dem Terroranschlag in Paris ihr Verlagsgebäude unter besonderen Schutz gestellt. Man habe „erst einmal nur für heute“ privates Sicherheitspersonal engagiert. Aus Solidarität mit „Charlie Hebdo“ druckte die Zeitung alte Titelseiten des religionskritischen Magazins ab mit dem Zusatz „So viel Freiheit muss sein!“.

+++ Tatverdächtige von „Charlie Hebdo“ gesichtet +++

11.32 Uhr: Die zwei mutmaßlichen Attentäter des Anschlags auf das Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ sind nach Angaben von Ermittlern in Nordfrankreich gesichtet worden. Sie seien bewaffnet und mit einem grauen Clio unterwegs gewesen, hieß es am Donnerstag von Seiten der Ermittler. Demnach hielten sich die beiden im Département Aisne auf.

+++ Polizistin nach Angriff im Süden von Paris gestorben +++

11.09 Uhr: Nach dem Angriff auf Polizisten im Süden von Paris ist eine Beamtin an ihren schweren Verletzungen gestorben. Mindestens ein Mann, der mit einem Maschinengewehr bewaffnet war, hatte am Morgen das Feuer auf Polizisten eröffnet. Der Täter ist flüchtig. Ein 52-jähriger Mann wurde danach festgenommen. Innenminister Bernard Cazeneuve stellte aber klar, dass der Haupttäter noch auf der Flucht sei.

+++ Papst veröffentlicht Twitter-Hashtag für Paris-Attentat +++

11.03 Uhr: Der Papst hat auf Twitter einen eigenen Hashtag für die Opfer des Attentats auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ geschaffen. Franziskus veröffentlichte am Donnerstag in dem sozialen Netzwerk das Zeichen #PrayersforParis (Beten für Paris), unter dem Kommentare zu dem Anschlag einlaufen. Zudem betete er in einer Messe am Morgen für die Opfer.

+++ Türkische Gemeinde verurteilt Anschlag +++

10.58 Uhr: Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein hat den Terroranschlag in Paris scharf verurteilt. „Ein derartiges Verbrechen kann durch keine Weltanschauung oder Religion gerechtfertigt werden und ist unvereinbar mit allen Werten, die eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft ausmachen“, erklärte der Landesverband am Donnerstag in Kiel.

+++ Attacken auf muslimische Einrichtungen +++

10.46 Uhr: Nach dem offenbar islamistischen Anschlag auf die Satirezeitung hat es in mehreren Gemeinden Frankreichs Attacken auf muslimische Einrichtungen gegeben. Eine Moschee im nordwestfranzösischen Mans sowie ein muslimischer Gebetsraum im südfranzösischen Port-la-Nouvelle seien in der Nacht beschossen worden, teilten die zuständigen Staatsanwaltschaften mit. Verletzt wurde niemand.

+++ Festgenommener nicht der Täter +++

10.41 Uhr: Der Angreifer, der auf mehrere Polizisten im Süden von Paris schoss, ist noch auf der Flucht. Aus Polizeikreisen hatte es zuvor geheißen, ein Verdächtiger im Alter von 52 Jahren sei festgenommen worden.

+++ Islamische Staaten verurteilen Anschlag +++

10.31 Uhr: Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat den Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ verurteilt. In einer Stellungnahme distanzierte sich der Verband von 57 islamischen Staaten von den Tätern. Solche Terrorakte gingen ausschließlich auf das Konto von „Kriminellen“. Gewalt und Radikalismus seien „die größten Feinde des Islam“ und stünden in Gegensatz zu allen seinen Prinzipien und Werten, so der Specher der Beobachtungsstelle für Islamophobie beim OIC im saudischen Dschidda.

+++ Mann im Süden von Paris festgenommen +++

09.37 Uhr: Neue Schießerei: Der Mann hat wohl mit einem Maschinengewehr das Feuer auf Polizisten eröffnet. Eine Polizistin und ein Mitarbeiter der Stadtreinigung seien lebensgefährlich verletzt worden. Der 52-jährige Angreifer konnte festgenommen werden. Innenminister Bernard Cazeneuve verließ überstürzt eine Krisensitzung im Elysée-Palast zum Anschlag auf „Charlie Hebdo“. Die Polizisten waren zu einem Unfall gerufen worden, dann schoss der Mann von hinten auf die Polizisten. Aus Ermittlerkreisen hieß es, es gebe derzeit keinen „eindeutigen Zusammenhang“ mit der Attacke auf „Charlie Hebdo“.

+++ Ein Verletzter bei Schießerei im Süden von Paris +++

9.12 Uhr: Einen Tag nach der Terrorattacke ist am Donnerstag im Süden von Paris ein Polizist bei einer Schießerei verletzt worden. Dies teilte die französische Polizei mit. Ob der Vorfall mit dem Angriff auf das Magazin zu tun hat, blieb zunächst offen.

+++ Medien berichten von sieben Festnahmen +++

8.35 Uhr: Französische Medien berichten von sieben Festnahmen. Unklar ist noch, wo die Männer und Frauen am späten Mittwochabend festgenommen wurden.

+++ Französische Regierung meldet mehrere Festnahmen +++

8.10 Uhr: Die französische Regierung teilt mit: Nach dem Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ hat es in Frankreich mehrere Festnahmen gegeben. Für die Regierung sei es oberste Priorität, weitere Anschläge zu verhindern, fügte Premierminister Manuel Valls in einem Interview mit RTL Radio hinzu.

+++ Papst Franziskus fordert Widerstand +++

8.01 Uhr: Papst Franziskus hat den Anschlag in Paris auf das Schärfste verurteilt. Das Kirchenoberhaupt nehme im Gebet Anteil an dem Leid der Verletzten und der Familien der Todesopfer, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwochabend mit. Der Anschlag habe alle Befürworter des Friedens weit über Frankreichs Grenzen hinaus erschüttert.

Franziskus rief alle dazu auf, „sich mit allen Mitteln der Verbreitung des Hasses und jeder Form von Gewalt zu widersetzen“, wie es in der offiziellen Reaktion aus dem Vatikan weiter hieß. „Mörderische Gewalt ist nie zu rechtfertigen“, mahnte Vatikansprecher Lombardi. Das Leben und die Würde aller Menschen verdienten entschiedenen Schutz. Statt Hass zu schüren gilt es nach Lombardis Worten, den Respekt des jeweils anderen zu pflegen.

+++ Tag der nationalen Trauer begonnen +++

7.38 Uhr: Der Tag der nationalen Trauer hat begonnen. Präsident François Hollande forderte die Franzosen zu einer Gedenkminute am Mittag auf. Sein Premier Manuel Valls bat Unternehmer, dies den Angestellten zu ermöglichen. Zur gleichen Zeit will die Nationalversammlung an die Opfer des Anschlags mit einer Zeremonie erinnern. An der berühmten Kathedrale Notre-Dame im Herzen von Paris sollen zum Gedenken die Glocken läuten. Hollande berief für den Morgen eine weitere Sondersitzung des Kabinetts ein. Außerdem will er führende Oppositionspolitiker treffen, darunter den UMP-Chef und Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy.