Zehn Tage nach dem Absturz des AirAsia-Flugzeugs ist das erste Wrackteil der Maschine gefunden: In dem Heckteil befindet sich der Flugdatenschreiber.

Pangkalan Bun. Anderthalb Wochen nach dem Absturz des AirAsia-Flugzeugs haben indonesische Suchtrupps in der Javasee das Heck der Maschine entdeckt. Einsatzleiter Henry Bambang Soelistyo teilte am Mittwoch mit, sein Team habe ein Foto von dem Trümmerteil machen können. Die Ortung des Hecks ist von großer Bedeutung, weil sich dort die Flugdatenschreiber und die Geräte für die Aufzeichnung der Gespräche im Cockpit befinden. Diese Daten könnten die Hintergründe der Tragödie rund um den Airbus A320 aufklären helfen.

Die Maschine war am 28. Dezember im indonesischen Surabaya mit 162 Menschen an Bord gestartet und auf halbem Weg nach Singapur in die Javasee gestürzt. Das nun entdeckte Trümmerteil befindet sich neun Kilometer von dem Ort entfernt, an dem das Flugzeug den Kontakt verloren hatte. „Ich kann garantieren, dass dies ein Teil des Hecks mit der Aufschrift AirAsia ist“, sagte Soelistyo. Er betonte, höchste Priorität sei es, mehr Leichen und die Blackbox zu bergen.

Bislang konnten 40 Leichen geborgen werden. Die noch vermissten Opfer werden im Rumpf der Maschine vermutet. Die Bergung der Toten und der Blackboxes habe Priorität, sagte Soelistyo. Die Batterien der Blackbox, die Signale zur Ortung aussendet, sollen noch 20 Tage funktionieren. Starke Strömung und hoher Wellengang hatten die Suche nach dem Wrack behindert.

Sechs weitere Teile der AisAsia geortet

Der Chef der Identifizierungseinheit, Anton Castilani, sagte, dass in zwei Wochen die meisten Leichen zerfallen seien. Bereits jetzt gebe es Anzeichen starker Zersetzung.

In derselben Gegend vom Fundort des Hecks waren durch Sonar sechs weitere große Objekte geortet worden. Kleinere Teile des Flugzeugs wie Sitze und eine Notausgangstür waren bereits zuvor aufgesammelt worden.

Die Unglücksursache ist immer noch unklar, doch dürfte schlechtes Wetter eine Rolle gespielt haben. Die Piloten hatten um Erlaubnis gebeten, bedrohlich wirkende Wolken zu umfliegen. Einen Notruf gab es aber nicht.

Das Transportministerium hatte harte Strafen für alle angekündigt, die der Maschine trotz fehlender Lizenz am 28. Dezember die Starterlaubnis erteilt hatten. Dazu gehören der Flughafenbetreiber und die Flugkontrolle.

In Indonesien gab es seit der Deregulierung der Luftfahrtindustrie in den 1990er Jahren eine Reihe von Unfällen. Dutzende neuer Fluglinien entstanden. Damit wurden Flüge für viele Menschen in Indonesien erstmals bezahlbar. Für die Unfälle sind unter anderem schlechte Pflege sowie ein Mangel an ausgebildeten Experten verantwortlich. Darüber hinaus konnte der Ausbau der Infrastruktur nicht Schritt halten mit der explodierenden Nachfrage.