Über dem französischen Atomkraftwerk Nogent-sur-Seine südöstlich von Paris sind unbekannte Flugobjekte entdeckt worden. Zwei Wachleute hatten die fliegenden Objekte gesichtet und die Polizei alarmiert.

Lille. In Frankreichsind erneut unbekannte Flugobjekte über einem Atomkraftwerk gesichtet worden. Das Atomkraftwerk von Nogent-sur-Seine südöstlich von Paris teilte am Sonntag mit, zwei Wachleute hätten „zwei fliegende Objekte“ über einem Teil des Geländes gesehen. Die Polizei sei alarmiert worden und der Konzern behalte sich vor, Anzeige zu erstatten. Wahrscheinlich handelte es sich bei den gesichteten Objekten um Drohnen. Es war der erste derartige Überflug eines französischen Atomkraftwerks seit Anfang November.

Zwischen Anfang Oktober und Anfang November waren landesweit 18 Überflüge registriert worden. Dass teilweise mehrere Kraftwerke zeitgleich betroffen waren, legte den Verdacht nahe, dass es sich um koordinierte Aktionen einer Gruppe handelte. Ihre Identität und ihr Ziel sind aber unklar. Die Vorfälle lösten eine Debatte über die Sicherheit der Atomkraftwerke aus. Während die französische Regierung betonte, die Akws seien sicher, warf die Umweltorganisation Greenpeace ihr vor, die Gefahr herunterzuspielen.

Frankreich hat 58 Reaktoren in 19 Atomkraftwerken und damit den zweitgrößten Akw-Park der Welt. Es ist Flugobjekten verboten, sich auf fünf Kilometer den Anlagen zu nähern. Flugzeuge müssen eine Mindesthöhe von 1000 Metern einhalten. Gemäß einer Vereinbarung mit dem staatlichen Betreiberkonzern EDF ist die Luftwaffe für die Überwachung des Luftraums über den Akws zuständig.