Sie war 18 und fiel vom Mast der „Gorch Fock“ ins Wasser. Die Eltern der toten Jenny Böken hoffen, dass ein Film hilft, die genauen Todesumstände zu klären.

Potsdam/Geilenkirchen. Das Schicksal der vor sechs Jahren auf der „Gorch Fock“ über Bord gegangenen Kadettin Jenny Böken soll verfilmt werden. Die Fernsehproduktionsgesellschaft Ufa Fiction habe sich die Persönlichkeitsrechte von den Eltern gesichert, teilte das Unternehmen in Potsdam mit.

Basis sei die Schilderung der Autorin Dona Kujacinski in dem Buch „Unser Kind ist tot“Kujacinski hatte auch mit Peter Kohl ein Buch über Ex-Kanzlergattin Hannelore Kohl geschrieben. Ufa Fiction werde den Stoff gemeinsam mit Kujacinski entwickeln. Die Autorin werde auch am Drehbuch mitarbeiten. Weitere Einzelheiten über Art, Umfang, Besetzung und den zeitlichen Rahmen wurden zunächst nicht bekannt.

In der Nacht auf den 4. September 2008 war die damals 18 Jahre alte Jenny Böken aus Geilenkirchen während ihrer Nachtwache über Bord gegangen. Die Leiche wurde später in der Nordsee gefunden. Die genauen Todesumstände sind bis heute nicht geklärt. Die Eltern strengen seit Jahren vergeblich juristische Verfahren zur Aufklärung an.

Marlis und Uwe Böken äußerten sich dankbar für das Interesse des Unternehmens an dem Schicksal ihrer Tochter. „Vielleicht hilft eine Verfilmung dabei, die Umstände ihres Todes zu klären“, sagten sie laut der Mitteilung.

Erst vor einem Monat hatte das Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde der Eltern nicht zur Entscheidung angenommen. Dabei ging es um die Einstellung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Schiffsarzt des Segelschulschiffs. Im Oktober hatte das Verwaltungsgericht Aachen eine Entschädigungsklage der Eltern gegen die Bundesrepublik abgewiesen.