Die Politiker der Stadt haben sich darauf verständigt. Tugce Albayrak war zu Boden geprügelt worden und starb nach Koma. Rapper Haftbefehl schämt sich für Offenbach.

Offenbach. Die Offenbacher Stadtverordnetenversammlung hat den Weg frei gemacht für die Benennung einer Brücke nach der getöteten Studentin Tugce Albayrak. Die Stadtvertreter sprachen sich mehrheitlich dafür aus, ihren Namen auf eine Vorschlagsliste zur Straßenbenennung zu setzen, wie das Amt für Öffentlichkeitsarbeit mitteilte. Eine Arbeitsgruppe, der alle Fraktionsvorsitzenden angehören, werde über den Vorschlag beraten. Wann eine Entscheidung fällt, stehe noch nicht fest.

Die junge Frau, die in Gießen Deutsch und Ethik für das Lehramt studierte, hatte Mitte November zwei Mädchen helfen wollen und dafür mit ihrem Leben bezahlt. Sie soll sich nach Aussagen von Zeugen in einem Schnellrestaurant in Offenbach eingemischt haben, als die beiden Teenager im Toilettenbereich von mehreren Männern belästigt wurden.

Als die junge Frau später das Fast-Food-Lokal verließ, wurde sie auf einem Parkplatz von einem jungen Mann zu Boden geprügelt. Tugce fiel ins Koma und erlag im Alter von 23 Jahren ihren schweren Schädel-Hirn-Verletzungen. Der Tod der jungen Frau löste eine Welle der Anteilnahme und Solidarität aus.

Der Deutsch-Rapper Aykut Anhan (Haftbefehl) hatte seinem Geburtsort Offenbach kein gutes Zeugnis ausgestellt. „Offenbach ist eine schlimme Stadt. Am Wochenende herrscht dort abends eine aggressive Atmosphäre“, sagte der 28-Jährige dem „Spiegel“. Alkohol und Drogen seien in Diskotheken und Clubs immer mit im Spiel.

Haftbefehl, Sohn eines Kurden und einer Türkin, kennt einen Cousin Tugces aus Offenbach. Der 18-jährige mutmaßliche Täter, der die 22-jährige türkischstämmige Studentin Tugce am 15. November vor einem Schnellrestaurant in Offenbach niederschlug, soll ein Fan von Haftbefehl sein.