Die Gebäude im mittelfränkischen Vorra, die für die Unterbringung von Flüchtlingen umgebaut worden waren, brannten am späten Donnerstagabend zeitgleich. Polizei entdeckt rechte Schmierereien und geht von Brandstiftung aus.

Vorra. Drei geplante Flüchtlingsunterkünfte nahe Nürnberg haben am späten Donnerstagabend nahezu zeitgleich gebrannt. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von Brandstiftung aus. An einem der Gebäude im Ortskern der mittelfränkischen Gemeinde Vorra (Landkreis Nürnberger Land) wurden demnach Hakenkreuze und andere fremdenfeindliche Schmierereien entdeckt.

Die Gebäude – eine leerstehende Gaststätte, eine naheliegende Scheune mit Anbau und ein leerstehendes Wohnhaus – waren gegen 22.45 Uhr in Brand geraten. Sie waren umgebaut und renoviert worden und sollten nach einem Beschluss der Regierung von Mittelfranken demnächst Flüchtlingen als Unterkunft dienen.

Eine Anwohnerin hatte den Brand in der Gaststätte entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Aus den Fenstern quoll starker Rauch, wie der Polizeisprecher sagte. Kurze Zeit später wurde bemerkt, dass auch die anderen Gebäude in Flammen standen. Den 150 eingesetzten Feuerwehrleuten gelang es demnach aber rasch, den Brand zu löschen. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten leichte Verletzungen. Den Gesamtschaden schätzte die Polizei auf etwa 700.000 Euro. Die Häuser sind unbewohnbar.

Der Staatsschutz hat bereits die Ermittlungen aufgenommen. „Es spricht einiges dafür, dass es sich um Brandstiftung handelt“, sagte am Freitag Polizeisprecher Robert Sandmann. Bisher gebe es allerdings keine Hinweise auf den oder die Täter, sagte Sandmann.