Bilder aus einer Überwachungskamera zeigen den tödlichen Angriff auf die junge Lehramtsstudentin auf einem McDonald‘s-Parkplatz. Die Polizei untersucht, wer das Video illegal der Presse zugespielt hat

Offenbach. Im Fall der getöteten Studentin Tugce A. könnte ein in die Öffentlichkeit gelangtes Video die Ermittlungen erschweren. Zeugen würden möglicherweise beeinflusst, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag in Offenbach. Es werde untersucht, wer der Presse die Bilder einer Überwachungskamera illegal zugespielt hat. Die „Bild“-Zeitung hatte das Video veröffentlicht.

Darauf sind Szenen vom Parkplatz des Schnellrestaurants in der Tatnacht zu sehen. Tugce war dort Mitte November so schwer verletzt worden, dass sie ins Koma fiel und später starb. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis war stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf der Grund – ob von einem Schlag oder durch den Sturz, blieb zunächst unklar.

Ob die Aussagen der beiden seit Tagen gesuchten Zeuginnen die Ermittlungen weitergebracht haben und ob sie es sind, denen Tugce beigestanden hatte, wollte der Sprecher nicht sagen. Die beiden seien minderjährig, das genaue Alter nannte er nicht. Die Ermittler hatten in ihrem Aufruf zwei 13 bis 16 Jahre alte Mädchen gesucht.

Der mutmaßliche Schläger, ein 18-Jähriger, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt. Laut Staatsanwaltschaft gibt es über ihn mehrere Eintragungen im Bundeszentralregister, in einem Fall sei er wegen Körperverletzung belangt worden. Er habe unter anderem kurz in einer Arrestanstalt für Jugendliche gesessen. In einer ersten Anhörung beim Haftrichter habe der junge Mann eine Ohrfeige zugegeben.

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Das Überwachungsvideo aus der Tatnacht:

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