Die mit Kalaschnikows bewaffneten Täter stürmten ein Schmuckgeschäft von Cartier, rafften Uhren und Juwelen zusammen und ergriffen die Flucht. Dann verschanzten sie sich in einem Friseursalon.

Paris. Ein filmreifer Coup endete in Paris mit einer Festnahme: Der spektakulärer Raubüberfall auf ein Schmuckgeschäft der Luxusmarke Cartier, gefolgt von einer Geiselnahme, ist in Paris unblutig zu Ende gegangen. Nach einer wilden Flucht durch die Innenstadt gaben die beiden mit einer Kalaschnikow und einer Pistole bewaffneten Täter am Dienstagabend auf und stellten sich, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Obwohl die Räuber bei ihrer Flucht um sich feuerten, wurden keine Passanten verletzt. Die Polizei konnte die beachtliche Beute – neben Schmuck auch Bargeld – sichern.

Geschäftsführerin als „Schutzschild“

Die beiden Männer drangen nach Angaben der Polizei am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr in das Juweliergeschäft in der Nähe des Prachtboulevards Champs-Elysées ein. „Sie haben alle Juwelen und Uhren mit Diamanten mitgenommen“, berichtete die 34-jährige Bénédicte, die zum Zeitpunkt des Überfalls in dem Luxusgeschäft war. Kunden und Angestellte hätten sich hinlegen müssen. Dann habe die Geschäftsführerin die Vitrinen öffnen müssen. Als sie die Polizeisirenen hörten, seien die Täter dann überstürzt geflüchtet.

Die Geschäftsführerin nahmen die Räuber laut Polizei zunächst als „Schutzschild“ mit nach draußen. Auf einem großen Motorroller flüchteten die Täter anschließend und schossen dabei Schüsse um sich. Die Polizei verzichtete ihrerseits nach eigenen Angaben darauf, auf die Flüchtenden zu schießen, um Passanten nicht zu gefährden. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

Geiselnahme im Friseursalon

Im 15. Arrondissement stürzten die Räuber dann aber mit ihrem Motorroller. Zu Fuß flüchteten sie weiter und verschanzten sich in einem Friseursalon, wo sie den Geschäftsführer als Geisel nahmen. Angesichts eines riesigen Polizeiaufgebots, unterstützt durch einen Hubschrauber, gaben die Täter dann aber schnell auf.

„Sie haben sich recht schnell bereit erklärt, die Geisel gehen zu lassen“, wie der Staatsanwalt von Paris, François Molins, vor Ort berichtete. Anschließend seien die Täter mit „erhobenen Händen“ aus dem Laden gekommen und hätten sich ergeben. Demnach hatten sie eine Kalaschnikow und eine Neun-Millimeter-Pistole bei sich.

Die Beute wurde in dem Friseursalon gefunden. „Das war viel Geld und Schmuck, der gut ausgewählt worden war“, sagte Molins, ohne eine Summe zu nennen. Die beiden Täter wurden in Polizeigewahrsam genommen.