Der plötzliche Wintereinbruch hat Hamburg kalt erwischt: Anderthalb Meter Neuschnee am Mittwoch, ein weiterer Meter ist für den heutigen Donnerstag angekündigt. Bei steigenden Temperaturen drohen Überschwemmungen.

Buffalo. Hamburg ist unter dicken Schneemassen begraben - und liegt glücklicherweise im US-Staat New York und nicht in Norddeutschland. Der frühe Wintereinbruch lässt die Einwohner des Staates und vieler weiterer Orte der USA nicht los.

Nach mehr als eineinhalb Meter hohen Schneedecken am Mittwoch wird laut Wettervorhersagen am Donnerstagabend (Ortszeit) ein weiterer Meter Schnee rund um die stark betroffene Stadt Buffalo fallen. Der Gouverneur des Bundesstaates sprach bereits von einem rekordverdächtigen Wintereinbruch.

„Dies ist ein historisches Ereignis. Letztlich wird dieser Schneesturm alle möglichen Rekorde brechen“, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo.

Tür auf - Schneewand

Der starke Schneefall sorgte in Buffalo streckenweise für abstruse Szenen. Hausbesitzer fanden eine weiße Schneewand vor, als sie ihre Türen öffneten. Eine Frau musste ihr Neugeborenes in einer Feuerwehrstation zur Welt bringen, weil sie wegen des Schnees nicht in ein Krankenhaus gebracht werden konnte – ihr Baby namens Lucy kam gesund und munter zur Welt. Mehr als einhundert Autos blieben auf dem wichtigsten Highway des Staates stecken, einige Menschen aßen Schnee, weil sie Durst hatten.

Andrew Cuomo zufolge wird es vier bis fünf Tage dauern, um die Spuren des Sturms zu beseitigen. Der Gouverneur warnte davor, dass wärmere Temperaturen am Wochenende den Schnee schmelzen und so zu erheblichen Überflutungen führen könnten. Meteorologen sagten voraus, es werde am Samstag und Sonntag vielerorts in dem Staat regnen. Bis dahin soll in Buffalo in dieser Woche deutlich mehr als 2,40 Meter hoher Schnee gefallen sein – so viel wie sonst in einem ganzen Jahr.

Beinahe Rekord-Schneefall

Der Schneefall komme an den heftigsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den USA heran, berichteten auf Meteorologie spezialisierte Historiker: Ihnen zufolge wurden in Silver Lake im Staat Colorado einst 192 Zentimeter Schnee an einem Tag gemessen – vor 93 Jahren.

Der verfrühte Wintereinbruch hielt nicht nur den Staat New York in seinem Bann. In allen 50 Staaten gab es Minustemperaturen. Mindestens sieben Todesfälle wurden mit dem schlechten Wetter in Verbindung gebracht, darunter allein fünf im Staat New York sowie je einer in New Hampshire und Michigan.