Bayerns Kultusminister ist tief erschüttert über den Diebstahl einer Lagertür auf dem Dachauer KZ-Gelände. Polizei rätselt noch über Motiv. Gesucht wird im rechtsextremen Milieu, aber auch in der Sammlerszene.

Dachau. Der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hat sich „tief erschüttert“ über den Diebstahl der Lagertür mit dem Schriftzug „Arbeit macht frei“ aus der KZ-Gedenkstätte Dachau gezeigt. Der Diebstahl sei ein „Anschlag auf das geistige Herz der Gedenkstätte“, sagte Spaenle am Montag auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Man werde alles unternehmen, um die Täter zu finden. Er zeigte sich überzeugt, dass der Diebstahl einen „ideologisch motivierten Hintergrund“ habe.

Unbekannte hatten die Lagertür in der Nacht auf Sonntag in der KZ-Gedenkstätte Dachau gestohlen. Der zynische Slogan „Arbeit macht frei“ gilt als Beispiel für verharmlosende NS-Propaganda und den Leidensweg der KZ-Häftlinge. Die schmiedeeiserne Tür ist ein mal zwei Meter groß und eine Rekonstruktion. Ob hinter der Tat Rechtsextreme oder Sammler stecken, konnte die Polizei bisher nicht sagen. Auch aus dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz in Polen wurde vor fünf Jahren das Eingangstor mit dem Slogan „Arbeit macht frei“ gestohlen.