Rettungskräfte haben noch immer kein Lebenszeichen von den 18 vermissten Bergleuten. Erst im Mai kam es in der Türkei zum schwersten Grubenunglück in der Geschichte.

Ermenek. Auch zwei Tage nach dem Bergwerksunglück in der Südtürkei gibt es kein Lebenszeichen von den 18 eingeschlossenen Kumpel. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich sehr schwierig, sagte Energieminister Taner Yildiz am Donnerstag am Unglücksort in der Stadt Ermenek. Die Zeit werde knapp, noch Überlebende zu bergen. Laut früheren Angaben des Ministers sind rund 11.000 Kubikmeter oder umgerechnet elf Millionen Liter Wasser in den Schacht eingedrungen.

Den Behörden zufolge waren am Dienstag in mehr als 300 Meter Tiefe Teile einer Grube eingestürzt und überflutet worden. 16 Arbeiter hätten sich noch retten können. Rettungskräfte versuchten auch am Donnerstag, das Wasser abzupumpen. Ein Einsatz von Tauchern scheiterte, weil das schlammige Wasser zu trübe gewesen war, wie Yildiz am Mittwoch sagte. Die Unglücksursache ist noch unbekannt.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und Präsident Recep Tayyip Erdogan waren am Mittwoch zum Unglücksort gereist. Davutoglu kündigte eine genaue Untersuchung des Unfalls an. „Unsere Minen müssen schnell modernisiert werden“, sagte er.

In der Türkei kommt es immer wieder zu Unfällen im Bergbau. In der westtürkischen Stadt Soma waren im Mai beim schwersten Grubenunglück in der Geschichte des Landes 301 Kumpel ums Leben gekommen. Damals brach im Schacht ein Feuer aus. Die Ursache für das Unglück von Soma wird offiziell weiterhin untersucht.