Nach einem etwas unüberlegten Post auf Facebook sieht sich Martin Kesici im Auge eines Shitstorms: Neben zahlreichen Fans hat der ehemalige „Star Search“-Gewinner auch seinen Arbeitgeber verprellt.

Berlin. Erst denken, dann posten: Der ehemalige „Star Search“- Gewinner Martin Kesici hat sich mit einem Facebook-Post mitten ins Auge eines Shitstorms katapultiert. „Endlich gehen die Deutschen gegen die Salafisten auf die Straße. Wurde auch Zeit.“ postete Kesici bei Facebook - und bezog sich damit auf die Hooligan-Demo, die am Wochenende in Köln stattfand und auch von zahlreichen Rechtsradikalen als Plattform genutzt wurde.

Der Berliner Radionsender Star FM, bei dem Martin Kesici seit drei Jahren als Moderator tätig war, reagierte laut „bild.de“ promt und beurlaubte den Sänger. Der versuchte zuerst noch, seinen Post zu rechtfertigen - irgendwann siegte die Einsicht und die Aussage verschwand von seiner Facebook-Seite.

Zurückrudern auf Facebook

Mittlerweile steht da zu lesen: Hallo an alle. Ich möchte hier etwas richtigstellen: Ich distanziere mich natürlich von jeder Form von Gewalt. Egal von welcher Seite sie ausgeht. Ich unterstütze weder Nazis/Rechte noch andere Extreme Gruppierungen. Ich habe meinen missverständlichen Post gelöscht, weil ich nicht möchte, dass es heißt, ich sympathisiere mit Nazis/Radikalen Linken oder anderen Radikalen Gruppen. Ich bin für Toleranz, für offenen Dialog und für den gesellschaftlichen Einsatz gegen alle Gruppen, die durch radikale Mittel ihre Meinung durchsetzen wollen. Sorry an alle Fans die sich auf den Schlips getreten fühlen. Ich muss an dieser Stelle leider auch den Hinweis setzen, dass ich weitere Beleidigungen und Diffamierungen von meinem Anwalt prüfen lassen muss, da ich wie oben beschrieben, nicht in eine radikale Ecke gedrängt werden möchte. Metal is the law!"

Martin Kesici freigestellt

Was aber vorerst nichts an der Entscheidung seines Arbeitgebers Star FM ändert - der Sender verkündet auf seiner Seite: "Im Zusammenhang mit dem Facebook-Posting von Martin Kesici hat die Geschäftsführung von STAR FM beschlossen, ihn vorläufig freizustellen. STAR FM distanziert sich von jeglicher Art von extremistischem und rechtsradikalem Gedankengut, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt oder Gewaltverherrlichung. Aussagen, die dem entgegenstehen, halten wir in jedem Fall für falsch. Private Meinungsäußerungen von Martin Kesici auf seiner Facebook-Seite stehen allein in dessen Verantwortungsbereich und spiegeln nicht die Haltung von STAR FM wider. Martin Kesici hat sich zwar für seine Äußerung entschuldigt und das Posting gelöscht, dennoch bedarf es noch weiterer Gespräche dazu. Aus diesem Grund hat sich die Geschäftsführung entschieden, Martin Kesici vorläufig freizustellen.“