Unbekannte eröffneten das Feuer auf die beiden Fahrzeuge der Deutschen. Einer der Männer starb am Tatort, der andere wurde entführt. Das Auswärtige Amt ist mit dem Fall befasst.

Lagos. Bewaffnete Männer haben in Nigeria einen Deutschen getötet und einen weiteren entführt. Nach Polizeiangaben vom Montag eröffneten die Angreifer am Freitagmorgen nahe der Stadt Sagamu im südwestlichen Staat Ogun das Feuer auf die zwei Fahrzeuge der Deutschen, töteten einen von ihnen und entführten einen weiteren. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, es sei mit dem Fall befasst.

Eine Sprecherin des Bauunternehmens Julius Berger in Nigeria sagte, bei den Männern handele es sich um einen Mitarbeiter und einen Subunternehmer. Die beiden seien in getrennten Fahrzeugen ohne Leibwächter unterwegs gewesen.

Zu der Entführung bekannte sich zunächst niemand. Im Süden Nigerias sind Entführungen von Ausländern keine Seltenheit. Die Verschleppten kommen häufig gegen Lösegeldzahlungen wieder frei. Im Norden des Landes ist die Islamistengruppe Boko Haram aktiv, die in der Vergangenheit wiederholt Ausländer entführte, darunter im Januar 2012 einen deutschen Bauingenieur. Der Mann wurde Wochen später bei einer missglückten Befreiungsaktion getötet. Im Juli wurde ein Deutscher im nordöstlichen Staat Adamawa verschleppt, sein Schicksal ist unklar.

Am Montag hielt sich Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu politischen Gesprächen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja auf.

Das Unternehmen Julius Berger International beschäftigt nach eigenen Angaben 600 Mitarbeiter in Nigeria und ist im Hoch- und Tiefbau sowie bei Gas-, Öl- und Infrastrukturprojekten aktiv.