Für Cream schrieb Jack Bruce einige der größten Hits. Musikgrößen wie Jimi Hendrix und David Bowie coverten die Songs des gebürtigen Schotten, der 71 Jahre alt wurde.

London. Traurige Nachrichten aus Großbritannien: Der britische Musiker Jack Bruce ist tot. Der vor allem als Komponist, Sänger und Bassist der Band Cream in den 1960ern bekanntgewordene Bruce starb in seinem Haus in Suffolk, wie seine Sprecherin Claire Singers und seine Familie am Samstag mitteilten. Er wurde 71 Jahre alt.

Bruce galt als einer der versiertesten Musiker in den späten 1960er Jahren, als Cream vor ausverkauften Hallen in Großbritannien und den USA ihre einzigartigen psychedelischen Blues-Songs spielten. Neben Bruce gehörten der Band auch Eric Clapton und Schlagzeuger Ginger Baker an. Die Band wurde von vielen als erste Supergruppe gehandelt, also einer Band, deren Mitglieder bereits in andern Bands Erfolg hatten. Cream verkaufte innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren 35 Millionen Platten und erhielt als erste Gruppe überhaupt für ihr Doppelalbum „Wheels of Fire“ Platin.

Bruce schrieb und sang die meisten Songs auf dem Album, darunter „I Feel Free“, „White Room“, „Politician“ und „Sunshine Of Your Love“. Begleitet wurde er dabei von Claptons innovativen Gitarren-Riffs und dem explosiven Schlagzeug von Baker. Im November 1968 löste sich die Band am Höhepunkt ihres Erfolgs unerwartet auf. Clapton schrieb in seiner 2007 veröffentlichten Autobiografie, die Band habe ihre musikalische Richtung verloren und „jegliches Gefühl der Zusammengehörigkeit“ sei verschwunden. „Wir litten unter der Unfähigkeit, uns zu vertragen. Wir liefen nur voreinander weg, wir setzten uns nie zusammen und tauschten nie mehr Ideen aus.“ Erst 2005 kam Cream noch einmal für Reunion-Konzerte in London und New York zusammen.

Bruce veröffentlichte nach dem Bruch seine erste Solo-Platte „Songs for a Tailor“. Später war er auch Frontmann in mehreren weiteren Bands und war vor allem dafür bekannt, Rock, Jazz und klassische Musik zu kombinieren. Seine Songs für Cream wurden von Stars wie Jimi Hendrix, David Bowie und Ella Fitzgerald gecovert.

Die Familie von Bruce teilte in einer Erklärung mit: „Die Welt der Musik wird ohne ihn ein ärmerer Ort sein, aber er wird in seiner Musik und in unseren Herzen für immer weiterleben. Mit großer Trauer geben wir, Jacks Familie, das Ableben unseres geliebten Jack bekannt: Ehemann, Vater, Großvater und rundum eine Legende.“

Bruce wurde am 14. Mai 1943 in Glasgow in Schottland geboren. Die Eltern – beide sehr musikalisch – reisten viel durch die USA und Kanada und der junge Bruce besuchte 14 verschiedene Schulen. Seinen Abschluss machte er an der Bellahouston Academy und der Royal Scottish Academy of Music, wo er ein Stipendium für Cello und Komposition erhalten hatte.

1962 trat er seiner ersten wichtigen Band bei, der Alexis Korner's Blues Inc. Schlagzeuger war damals Charlie Watts, der später zu den Rolling Stones wechselte.

In den letzten Jahren seines Lebens war Bruce noch mit seiner Big Blues Band auf Tour. 2012 spielte er in Kuba und in der berühmten Londoner Bar Ronnie Scott's. Sein 14. Solo-Album „Silver Rails“ erschien dieses Jahr.

Bruce hinterlässt seine Frau Margrit, fünf Kinder und eine Enkelin.