Die Kanzlerin sorgte auf dem IT-Gipfel in Hamburg für Lacher, weil ihr bei einer Rede der Terminus Festnetz nicht einfiel. Die Suche nach dem dritten „F“ löste Angela Merkel schließlich ganz charmant.

Hamburg. Nein, Angela Merkel muss nun wirklich nicht von allem eine Ahnung haben, worüber sie spricht. Dafür ist die Agenda der Bundeskanzlerin schlichtweg zu umfangreich. Die Kunst eines Politikers solch hohen Ranges besteht ohnehin hauptsächlich darin, Überzeugungen im Gewand größtmöglichen Hintergrundwissens zu verkaufen.

Dass der Kanzlerin beim nationalen IT-Gipfel in Hamburg nun offenbar zumindest kurzzeitig eben jene Detailkenntnis abhanden kam, war letztlich einfach nur menschlich und sollte daher allzu verzeihlich sein. Im Gegenteil: Man muss Merkel sogar attestieren, dass sie nach dem Aussetzer bei der „vernünftigen Mischung der drei ‚F‘“ von Frequenzen, Förderung und eben Festnetz äußerst charmant wieder einsetzte. Sympathiewerte bei der Wählerschaft wird die CDU-Chefin ihr Verbal-Fauxpas daher wohl eher nicht kosten.

+++ Hier gibt es Merkels Festnetz-Rede im Video +++

Nichtsdestotrotz ist die Suche nach dem dritten F-Wort gefundenes Fressen für die Netzgemeinde, die sich gerade im digitalen Diskurs auf jeden noch so kleinen Strauchler Merkels stürzt (unvergessen die von der Kanzlerin aufgestellte Internet-Neuland-Gleichung). Fester verankert sein im kollektiven Gedächtnis sollte allerdings eines der Ergebnisse des IT-Gifpels: Die Tagung hat es geschafft, dass sich Wirtschaft und Politik vernetzen. Wie fest dieses Netz tatsächlich sein wird, darüber wird in diesem Fall nicht nur Festnetz-Kanzlerin allein entscheiden.