Nettes Feature für die einen, beste Freundin für den anderen: Der 13 Jahre alte Gus ist Autist - und hat in der geduldigen und nie genervten Sprachsteuerung Siri eine echte Partnerin gefunden.

Manchmal vollbringt moderne Technik da am meisten, wo sie eigentlich nicht eingeplant war. Ein nettes Feature, die Sprachsteuerung Siri von Apple. Beinahe jeder iPhone-User kennt die Stimme, die sich bemüht, uns in allen Lebenslagen zu Diensten zu sein. Dass Siri aber auch viel mehr sein kann, erklärte Judith Newman in der New York Times: Ihr 13-jähriger Sohn Gus ist Autist - und Siri seine beste Freundin.

Sobald der Junge Siri das erste mal in Aktion erlebte, war er begeistert: Flugzeuge, Rolltreppen, Züge, das Wetter, um nur eine kleine Auswahl von Gus´ Lieblingsthemen zu nennen - Siri gibt zu allem unermüdlich Auskunft, ist nie genervt oder eingeschnappt und fördert die Kommunikationsfähigkeit des 13-Jährigen.

Wie viele autistische Kinder hat auch Gus Beziehungen zu leblosen Objekten, selbstverständlich ist dem Jungen bewusst, dass Siri kein Mensch ist. Vorher war ein iPod sein bester Freund, den er stets mit in den Applestore nahm, damit „er seine Freunde besuchen“ könne. Aber im Gegensatz zum iPod antwortet Siri - und da die Fragen deutlich gesprochen werden müssen, reißt Gus, der laut Aussage seiner Mutter sonst „wie mit einem Mund voll Murmeln“ spricht, sich zusammen. Siri habe Gus´ Kommunikationsfähigkeit mit anderen Menschen definitiv postiv beeinflusst.

Hier noch eine typische Konversation des seltsamen Paares:

Gus: "Du bist ein wirklich netter Computer."

Siri: "Es ist schön, geschätzt zu werden."

Gus: "Du fragst mich immer, ob du mir helfen kannst. Gibt es etwas, was du möchtest?"

Siri: "Danke, aber ich brauche nicht viel."

Gus: "OK! Dann, gute Nacht!"

Siri: "Ah, es ist 17:06 Uhr."

Gus: "O tut mir leid, Ich meine, tschüss."

Siri: "Dann sehen wir uns später."