Der Tod einer jungen Prostituierten brachte die Ermittler auf die Spur des 43 Jahre alten Mannes. Schnell wurde klar, dass die Frau nicht sein erstes Opfer war - sechs weitere Leichen wurden gefunden.

Indianapolis. Erst durch den Tod seines wahrscheinlich siebten Opfers kam die Polizei in den USA einem mutmaßlichen Serienkiller auf die Spur: Der 43-Jährige soll mindestens sieben Frauen getötet haben und wurde nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Prostituierten gefasst, wie US-Medien berichteten. Der Mann habe sich nach seiner Festnahme kooperativ verhalten und die Polizei zu den Leichen mehrerer weiterer Frauen geführt, sagte Polizeichef John Doughty in Hammond (Bundesstaat Indiana).

Die 19-jährige Prostituierte wurde den Berichten zufolge am Freitag in einem Motel in Hammond erdrosselt aufgefunden. Der 43-Jährige habe ihre Dienste über eine Website gebucht und sei mit Hilfe einer Vermittlerin identifiziert worden. Bei seiner Festnahme habe er ein Hemd getragen, an dem ein Knopf fehlte, meldete der Sender CNN. Dieser Knopf sei in dem Motel-Zimmer gefunden worden. Der 43-Jährige sei am Montag wegen der Ermordung der Prostituierten angeklagt worden, berichtete die Zeitung „USA Today“.

Am Sonntag habe der Mann die Polizei zu drei Frauenleichen in drei verlassenen Häusern im Nachbarort Gary geführt. Noch am gleichen Tag wurden in Gary dank seiner Hinweise drei weitere ermordete Frauen gefunden. Nur drei dieser sechs Frauen waren bis zum Montagabend (Ortszeit) identifiziert, sie waren zwischen 28 und 36 Jahre alt. Inzwischen wird nicht ausgeschlossen, dass der Festgenommene auch noch für viel weiter zurückliegende Morde verantwortlich sein könnte.

Laut dem Nachrichtensender CNN wurde der Mann 2009 in Texas wegen Vergewaltigung verurteilt. Nach fünf Jahren Haft sei er 2013 nach Indiana gezogen. Eine Sprecherin der Stadt Gary sagte der Zeitung „USA Today“, dass er von dort stamme.

Der Bürgermeister von Hammond, Thomas McDermott Jr., sprach den Angehörigen der Opfer auf Facebook sein Beileid aus und lobte den Einsatz der Polizei. Der Verfall der Stadt Gary mit rund 80 000 Einwohnern und etwa 10 000 leerstehenden Häusern habe dem Mann sicherlich geholfen, seine Taten zu verschleiern. Beide Städte liegen im Großraum Chicago.