Angeblich ignorierte ein Gruppe Studenten in Guerrero einen Checkpoint der Polizei. Der deutsche Student wird in einem Krankenhaus behandelt. In der Provinz verschwanden im September bereits 43 Studenten

Chilpancingo. Im Südwesten Mexikos haben Polizisten einen deutschen Austauschstudenten angeschossen. Die Beamten hätten am Sonntag im Bundesstaat Guerrero das Feuer auf das Auto einer Studentengruppe der renommierten Universität Tecnológico de Monterrey eröffnet, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft am Montag mit. Offenbar hatten die jungen Leute einen Kontrollposten der Polizei im Norden der Provinzhauptstadt Chilpancingo ignoriert. Der Deutsche wurde in ein Krankenhaus in Mexiko-Stadt gebracht. Sein Zustand sei stabil, teilte die Universität in Monterrey mit.

Die Polizei von Chilpancingo nach dem Tod eines Polizisten bei einer Schießerei Straßensperren eingerichtet. Ein Wagen, in dem auch der Deutsche saß, stoppte an einem dieser Kontrollposten angeblich nicht. Die dort stationierten Polizisten glaubten daraufhin, auch einen Schuss gehört zu haben und eröffneten das Feuer.

In der Provinz Guerrero waren am 26. September bei Studentenprotesten in der Stadt Iguala sechs Menschen erschossen worden, zwölf weitere wurden verletzt. In dem Zusammenhang wird mittlerweile auch gegen Dutzende Polizisten ermittelt. 43 Personen gelten seit dem Gewaltausbruch als vermisst, die meisten von ihnen Studenten am Lehrerkolleg Aytozinapa, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist.